an.sage: Mit ausgestreckten Armen
Ein Kommentar von Stella Jarisch Zehn umgetopfte Pflanzen später und acht Wochen nach Beginn der Isolation ist es so weit: Mein Zeitgefühl ist dahin. Nachdem ich die Walpurgisnacht vergessen und schuldbewusst die Internationale alleine vor meinem Laptop gesungen habe, mache ich mich auf den Weg zur letzten Kundgebung des Tages. Mit dem Ersten Mai wagte Österreich sich allmählich an eine Lockerung der Maßnahmen heran. Das wiedergewonnene
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Feminist Superheroine: Phyllis Lyon
Phyllis Lyon (1924 – 2020)Phyllis Lyon war eine US-amerikanische Journalistin, Autorin und Aktivistin. Als Pionierin kämpfte sie seit den 1950er-Jahren für die Rechte von Lesben und Schwulen. Lyon und ihre Partnerin Del Martin gehörten 1955 zu den Gründerinnen von „Daughters of Bilitis“, einer der ersten Lesbengruppen in den USA. Lyon war die erste Redakteurin des lesbischen Rundbriefs „The Ladder“. Im Jahr 2004 erteilte der Bürgermeister im kalifornischen
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leib & leben: wütend
So ist es also, das Leben in der Pandemie. Wegen meiner Behinderung gehöre ich zur Risikogruppe. Ich war von Anfang an vorsichtig. Grundsätzlich fand ich die Ausgangsbeschränkungen gar nicht so schlimm. Dazu muss man wissen, dass ich durch meine Behinderung viel Erfahrung mit Isolation habe. Oft habe ich in Gedanken die Augen verdreht, wenn jemand mir nach kurzer Zeit in
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heimspiel: Auf maximal niedrigem Level
Den ganzen Tag im Pyjama vor sich hin gammeln, Essen vorm PC, Fernsehglotzen, Zähneputzen aufschieben, um es schließlich ganz zu vergessen. Wenn die Ausgangsbeschränkungen in den Monaten März und April sowie Homeoffice bis in den Mai hinein keine Einladung zur Regression waren, was bitte dann? Eine Einladung, mental zurückzufallen in Zeiten zwischen Postpubertät und Mitte der 20er, als man
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leib & leben: Das Ding
In den letzten Monaten habe ich, bedingt durch mehrere Krankenhausaufenthalte, eine neue Erkenntnis über meinen Körper gewonnen: In medizinischen Kontexten ist mein Körper nicht menschlich, sondern sachlich. Ein Ding, das krank ist. Charakteristisch für Dinge ist, dass über sie verfügt wird. Sie haben kein Mitspracherecht dabei, was mit ihnen gemacht wird, wo und wie sie
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positionswechsel: Good Vibrations
Meinen ersten Vibrator musste ich vor Kurzem wegwerfen. Er hatte sich langsam aufgelöst. Lange hat er gehalten, vielleicht weil ich ihn gar nicht so oft verwendet habe. Ich hatte ihn Mitte der Neunziger schüchtern in einem schmuddeligen Sexshop in meiner Heimatstadt gekauft. Die Verkäuferin hatte mich immerhin mit dem Material beraten: am besten weich. Was
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an.spruch: Kein Zurück
Die Corona-Krise kann der Ausgangspunkt für nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel werden, hoffen Barbara Stefan und Mahsa Ghafari. Wir sind schockiert. Die Situation an den griechischen Außengrenzen ist eine sich täglich weiter zuspitzende Katastrophe. Der Gedanke, dass auf Menschen, die Schutz und Hilfe suchen, mit Tränengas und sogar scharf geschossen wird und sie zurückgeprügelt werden, als wären
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Feminist Superheroines: Ameyo Stella Adadevoh
Ameyo Stella Adadevoh (1956-2014) arbeitete als Ärztin in der nigerianischen Hauptstadt Lagos und diagnostizierte im Jahr 2014 den ersten Ebola-Fall in Nigeria. Zunächst hatte man vermutet, der Patient leide an Malaria. Adadevoh war keine Virologin und hatte noch nie eine*n Ebola-Patient*in gesehen. Dennoch veranlasste sie einen Ebola-Test, der ihre Diagnose bestätigte, und informierte die Behörden.
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Alltägliche Krise
Das politische Commitment enden wollend, die Finanzierung chronisch unzureichend. Der Kampf gegen Gewalt an Frauen verliert in Österreich an Bedeutung. Punktuelle Zugeständnisse wie während der Corona-Krise reichen nicht. Von Nicole Schöndorfer Es war eine Erleichterung, als Frauenministerin Susanne Raab von der ÖVP gemeinsam mit Justizministerin Alma Zadić von den Grünen ein Maßnahmenpaket gegen häusliche Gewalt
Feminist Superheroines: Vanessa Nakate
Vanessa Nakate (geb. 1996) ist Ugandas erste Fridays–for-Future-Aktivistin und Gründerin der Bewegungen Youth for Future Africa und Rise Up Movement. Nakate kämpft für den Schutz des Regenwalds im Kongo. „Für Menschen aus dem Globalen Süden ist der Klimawandel bereits jetzt eine Bedrohung, nicht erst in der Zukunft“, macht die Aktivistin deutlich. Zudem seien junge Frauen
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Ein guter Moment für feministische Bewegungen
Die feministischen Streikbewegungen zum 8. März waren in vielen Ländern gewaltig. Silvia Federici sprach mit der AG Feministischer Streik über die vielversprechenden Strategien feministischer Streiks und ihren antikapitalistischen Charakter. an.schläge: Ihren Vortrag an der WU Wien nannten Sie vielversprechend „Die unvollendete Revolution“. Sind die weltweiten feministischen Streikbewegungen eine mögliche revolutionäre Perspektive für diese unvollendete Revolution? Silvia Federici: Ja. Ausgehend
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Abo-Weihnachtsspecial
Save Xmas with Feminism! Verschenke die an.schläge an friends & family (und gerne auch an dich selbst). Das macht uns alle glücklich und die Welt ein bisschen besser. Unter allen Bestellungen verlosen wir zehn schicke, öko-faire an.schläge-Taschen mit den letzten drei an.schläge-Ausgaben darin. Die Welt braucht mehr Feminismus – und wir brauchen weiterhin dringend neue
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Goldene Zeiten
Auf die feministische Revolution müssen wir zumindest auf der Leinwand nicht länger warten. Eine ganze Reihe von Serienhits beweist: Frauen erzählen die besseren Geschichten. Von BRIGITTE THEIßL und VANESSA SPANBAUER „Hast du schon mal eine Pussy geleckt? Ich will, dass du meine leckst.“ Alyssa begehrt, Alyssa ist direkt. Wenig verwunderlich also, dass die Protagonistin
Feminist Superheroines: Milena Jesenská
Milena Jesenská (*1896), eine renommierte Journalistin der Zwischenkriegszeit, organisierte Fluchtwege für Verfolgte, als die Nazis in Tschechien einmarschierten. Die Gestapo verhaftete sie im November 1939 und brachte sie ins KZ Ravensbrück. Dort verschlechterte sich ihr körperlicher Zustand drastisch, ihr Kampfgeist jedoch blieb ungebrochen. Mithäftlinge berichteten von Jesenskás Unbeugsamkeit und der Anteilnahme, mit der sie ihnen
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satira: Fuck You, Peter?
I had heard of all these men, mostly middle-aged white men, who hate on Greta Thunberg, but I never thought it was as bad as it turned out to be when I made the huge mistake of diving into a Google orgy by typing in „fuck you Greta bumper stickers“ (a Facebook „friend“ proudly posted
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heimspiel: Mission: Alltag
leben mit kindern Beim Anschauen des neusten „Mission Impossible“ mit dem attraktiv ergrauten Scientology-Blödel Tom Cruise müssen wir unterbrechen, weil das Baby weint. Nachdem die Windel gewechselt, der Schnuller gefunden und das Liedchen gesummt ist, kommt mir der Gedanke, ob der nächste Teil der Actionreihe Cruise nicht als Papa zeigen könnte, der all seine
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an.lesen: 68 von rechts
Die Soziologin CORNELIA KOPPETSCH hat ein viel beachtetes Buch über den Aufstieg des Rechtspopulismus geschrieben. Eine umfassende wie schmerzhafte Analyse, die linksliberalen Verstrickungen auf den Grund geht. Von BRIGITTE THEIßL Wie konnten reaktionäre und autoritäre Tendenzen in einer Gesellschaft erstarken, die sich auf dem Höhepunkt des Friedens, der Aufklärung und des Fortschritts glaubte? Die
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Tatort Kreißsaal
Die Geburt ist ein schmerzhafter Vorgang. Trotzdem ist es nicht in Ordnung, Gebärenden zusätzliche Schmerzen zu verursachen. Gewalt während der Geburt ist ein riesengroßes Tabu, Konsequenzen bleiben aus. Von GABI HORAK Schwangere empfinden es ja schon fast als normal, dass während der Untersuchung die Ärzt*innen ohne zu fragen ihre Hände in den Muttermund schieben.