Frauen an der Front statt Friedensaktivismus?
Editorial
Länder weltweit rüsten auf – die Militärausgaben explodieren. Der Ukraine-Krieg und welche sicherheitspolitischen Konsequenzen daraus zu ziehen sind, spalten linke Bewegungen. Auch innerhalb feministischer Bewegungen stellt sich die Frage: Muss der Pazifismus unter allen Umständen hochgehalten werden? Wann dürfen Feministinnen zur Waffe greifen? In unserem aktuellen Themenschwerpunkt widmen wir uns nicht nur dem Krieg in Gaza und der Ukraine, wir diskutieren außerdem eine Wehrpflicht für Frauen und zeigen: Es gibt weiterhin gute Gründe, stattdessen deren generelle Abschaffung zu fordern. Denn Teilhabe am Krieg, argumentiert Gisela Notz in ihrem Kommentar, kann niemals als emanzipatorischer Erfolg gelten.
Im Interview spricht die renommierte feministische Friedens- und Konfliktforscherin Cynthia Enloe über die Zusammenhänge von Geschlecht und Militarismus, wir widmen uns sexueller Gewalt als Kriegswaffe sowie der Militarisierung von Sprache und analysieren, ob das Konzept der „feministischen Außenpolitik“ mehr ist als ein wohlklingendes Label. Einblicke in die Realität bewaffneter Konflikte liefern drei Kommandantinnen der kurdischen Frauenmiliz YPJ, die im Interview über die anhaltende Bedrohung durch den sogenannten Islamischen Staat (IS) und die Lage der Frauenrechte in Syrien nach dem Sturz von Langzeitdiktator Baschar al-Assad berichten. Außerdem analysieren wir das furchterregende Comeback des Skinny-Trends und wir haben die neue Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner zum Interview gebeten. Mit feministischen Themen müssen wieder Mehrheiten gewonnen werden, sagt die Ministerin – in diesem Punkt können wir uns nur anschließen. Ein wichtiger Baustein für veränderte Debatten: mehr feministischer Journalismus! Mit eurer großartigen Unterstützung konnten wir 1.000 neue Abonnent*innen gewinnen und den laufenden Betrieb absichern. Unser nächstes Ziel: 3.000 Abos!
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Wer will hier Frieden?
Ukraine-Krieg und Aufrüstungspolitik spalten progressive Kräfte. Muss der Pazifismus unter allen Umständen hochgehalten werden?
Von BRIGITTE THEISSL
Das Training war hart – körperlich, psychisch, emotional
Die Teilnahme an einem Militärtraining in der Ukraine gibt eine Ahnung davon, was ein Kriegseinsatz bedeutet.
Von ANASTASIIA SHEVCHENKO
„Dieses Versprechen kann verlockend sein“
Die renommierte Friedens- und Konfliktforscherin Cynthia Enloe erklärt im Interview, warum der amerikanische Militarismus eng mit Männlichkeit verbunden ist.
Von IREM DEMIRCI
Wir führen diesen Kampf für die ganze Welt
Interview: Drei Kommandantinnen der kurdischen Frauenmiliz YPJ sprechen über das Fortwirken der IS-Ideologie und die Situation in Syrien nach dem Sturz von Langzeitdiktator Baschar al-Assad.
Von JUDITH GOETZ
A city of ghosts
Bildstrecke: Fatima Hassounas Fototagebuch
Gaza: Eine Mahnung an unsere Menschlichkeit
Israels militärische Antwort in Gaza hat längst völkerrechtliche Grenzen überschritten.
Ein Kommentar von SHOURA ZEHETNER-HASHEMI
Feministisch aufrüsten
Der Verweis auf „feministische Außenpolitik“ lässt rechtskonservative Meinungsmacher vor Wut kochen – aber auch unter Feminist*innen ist das Konzept umstritten.
Von LAURA HELENE MAY
Hybride Kriegsführung
Moderne Kriege gehen weit über das klassische Kampffeld hinaus. Ein Kriegsschauplatz ist auch der Kampf gegen den Feminismus.
Von SOPHIA KRAUSS
Aus unseren Worten spricht der Krieg: Wie viel Militär in unserer Alltagssprache steckt.
Von CHIARA KOHLMORGEN
Frauen an die Waffe?
In Deutschland wurde jüngst eine Wehrpflicht auch für Frauen neu diskutiert. Was spricht dafür, was dagegen?
Von LENA MARBACHER und ANNE ROTH
Nieder mit dem Krieg
Teilhabe am Krieg kann niemals ein emanzipatorischer Erfolg sein.
Von GISELA NOTZ
Patriarchale Gewaltlogik
Interview: Sozialwissenschaftlerin Ferda Berse über den Einsatz sexualisierter Gewalt gegen Frauen als Kriegswaffe.
Von SOPHIA KRAUSS

an.riss
Kurzmeldungen
„Mit Feminismus Mehrheiten gewinnen“
Interview: Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner wünscht sich, dass frauenpolitische Themen wahlentscheidend werden.
Von NAOMI LOBNIG und IREM DEMIRCI
an.riss international
Kurzmeldungen

#SkinnySummer
#SkinnyTok bringt den Magerwahn zurück.
Von ELISABETH LECHNER
Edgy, schön, rechts
Rechte Influencerinnen ködern junge Frauen mit Promi-Klatsch und Beauty-Tipps – erschreckend erfolgreich.
Von SOPHIA KRAUSS
an.riss Kultur
Kurzmeldungen
„Die meisten Frauenfiguren sind ziemlich beschissen“
Schauspielerin Mavie Hörbiger im Interview über Elfriede Jelineks Stück „Burgtheater“, das sich mit der Geschichte ihrer Familie auseinandersetzt, ihren neuen feministischen Film und eigenartige Rollenangebote.
Von YOLA PELLICCIA und LEA SUSEMICHEL
Knallharte Marktlogik
Der Kunstmarkt ist eine elitäre Blackbox, die nach undurchsichtigen Regeln funktioniert. Wie immer werden sie von Männern bestimmt.
Von NINA SÜSSMILCH
an.klang: Ich gebe mir selber diese Liebe
Newcomerin Güner Künier schreibt Post-Punk neu.
Von IREM DEMIRCI
an.sehen: Auf Orgasmusmission
Der mitreißenden Serie „Dying for Sex“ gelingt der seltene Spagat, sowohl vom Sterben als auch von Sex zu erzählen.
Von ABENA FREUND
an.lesen: Kurzrezensionen
an.lesen: Einkaufslisten über Endlichkeit
Katharina Feist-Merhaut hat mit „sterben üben“ ein berührendes Debüt über Fürsorge, Verbundenheit und Verlust geschrieben.
Von NAOMI LOBNIG
Die FILMLÖWIN empfiehlt: HAPPYLAND
Von BIANCA JASMINA RAUCH

KOLUMNEN
neuland: Mama weiß Bescheid
Von SHOKO BETHKE
EU-Kolumne: Vom Omnibus überfahren
Von INGE CHEN
heimspiel: Genderkonfusion im Krankenhaus
Von LOTTE ANTIOEDIPUS
queerverweis: Kleine Erkennungszeichen
Von KAROLIN KOLBE
positionswechsel: Ritual Sluts
Von ERON
leib & leben: Über den Wolken
Von BIANCA RIEDMANN
zeitausgleich: Brutkasten
Von KARIN STANGER
RUBRIKEN
Feminist Superheroine
Mary Ann Shadd Cary
batty
… anpfiff
an.frage
„Nicht mehr am Rand“
Von CHIARA KOHLMORGEN
medienmix: TikTok, Touren, T4T
Vorgestellt: EVA – Endometriose Vereinigung Austria
feminist classics: Plantation Memories: Episodes of Everyday Racism
an.künden
Veranstaltungstipps
KOMMENTARE
an.sage: Am Zug
Kommentar: Eine nächtliche Zugfahrt wird zum antifeministischen Albtraum – bei Tageslicht betrachtet, ist die politische Lage kaum besser.
Von LEA SUSEMICHEL