Wie sieht feministische Gegenwehr aus?
Editorial
Wenige Tage vor der Nationalratswahl fettete Türkis-Blau ihre desaströse frauenpolitische Bilanz noch einmal auf. Die ÖVP- und FPÖ-Abgeordneten beschlossen ein Gewaltschutzpaket, das von Expert*innen massiv kritisiert worden war – insbesondere für die Erhöhung des Strafausmaßes und die desaströse Anzeigenpflicht für das Gesundheitspersonal bei einem Verdacht auf Vergewaltigung. Für Betroffene bedeutet das einen Kontrollverlust. Sexueller Gewalt ist mit dem Strafrecht kaum beizukommen: So ist die Dunkelziffer enorm hoch, Sexualdelikte machen nur 2,4 Prozent aller gerichtlichen Verurteilungen aus. Gewalt im sozialen Nahraum und sexuelle Übergriffe sind in die DNA des Patriarchats eingeschrieben, betonen Feministinnen schon seit Jahrzehnten; ein nachhaltiger Kampf gegen Gewalt muss entsprechend einer gegen patriarchale Strukturen sein. Aber wie mit einem Übergriff umgehen, wenn eine Anzeige bei der Polizei keine Option ist? Linke, migrantische und feministische Gruppen haben für diesen Fall Konzepte entwickelt, die sowohl bei der Unterstützung der Betroffenen als auch bei der Verhaltensänderung von Täter*innen ansetzen. Im aktuellen Schwerpunkt gehen wir den Potenzialen und Grenzen dieser Konzepte nach und beleuchten feministische Strategien gegen Gewalt am Arbeitsplatz, im Frauenhaus und bei der Geburt. Feministische Gegenwehr braucht es dringender denn je.
Eure an.schläge







Raus aus der Gewaltbeziehung
Frauenhäuser sind wichtige Zufluchtsorte. Von SALMA YOUSSEF
Vergewaltiger, wir kriegen euch!
Über das Outen von Täter. Von LOTTA BAD
Datenschutz und Outing
Juristinnen klären auf. Von ZARA
Berufliche Grauzonen
Interview: Sara Hassan über sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz. Von VANESSA SPANBAUER
„Was sollten zwei Frauen sich schon antun können?“
Gewalt in lesbischen Beziehungen. Von SOPHIA FOUX
Rezensionen
Was tun bei Gewalt?

Kinder haben Rechte
Lückenhafte Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Von KATHARINA FISCHER

Vereinzelung, Wettbewerb und Härte
Philosophiestudierende begehren auf. Von KATHRIN REISINGER

„Wir am Theater sind in Wahrheit alle faul“
Interview mit Burgschauspielerin BIBIANA BEGLAU. Von VANESSA SPANBAUER
an.lesen: Buchrezensionen im Kurzformat
an.blick: Monster auf der Bühne
TERESA VITTUCCIS queere Performancekunst. Von KATHARINA FISCHER
an.sehen: Fair Game statt Fleischbeschau
„Das große Backen“ ist beliebt. Von NADIA SHEHADEH

neuland: Eine Frage des Privilegs. Von MARYAM GHANEM
eu-kolumne: Exit the Brexit. Von LAURA KRENZKE
zeitausgleich: Er hat immer an mich geglaubt. Von BARBARA A. LEHNER
queerverweis: Homo-Kunst. Von TJARK KAKTUS
leib & leben: Angst in den Knochen. Von SOFI UTIKAL
positionswechsel: Emotiosexuell. Von DAPHNE DANOWSKI
an.frage: Österreich in Männerhand?
Interview: Die Politikwissenschaftlerin KATHRIN STAINER-HÄMMERLE über die Bedeutung des Faktors Geschlecht bei der Nationalratswahl. Von SALMA YOUSSEF
medienmix:
Blog – Beruf – Blutung. Von MAREN REITLER
vorgestellt:
FRIDA – Young Feminist Fund. Von SALMA YOUSSEF
an.künden:
Veranstaltungstipps
Batty
Von ALMA WEBER
Filmlöwin:
„Geschichten vom Kübelkind“. Von SOPHIE CHARLOTTE RIEGER
nachgefragt
Von JOHANNA EISL
Outside the Binary
Von CLARA FRIDOLIN BILLER
sprechblase:
„Wer in unserem Hause schläft und isst, hat auch die Volkspartei zu wählen.“ Von KATHRIN REISINGER
plusminus:
Aufgestockt … und abgespeckt. Von KATHRIN REISINGER