Massenhaft Strafkritik
Editorial
Muss Strafe wirklich sein?, fragt Autorin Rehzi Malzahn in unserem aktuellen Schwerpunkt zu Gefängnis und Geschlecht. Eine strafrechtliche Verfolgung diene zwar dem Bedürfnis nach Rache, sei aber kaum Mittel für emanzipatorische gesellschaftliche Veränderung. Anlass für Kritik an der Institution Gefängnis gibt es auch sonst zuhauf: So blieben sexuelle Übergriffe in österreichischen Haftanstalten vielfach ohne Konsequenzen, wie im Zuge eines Justizskandals aufgedeckt wurde. Wer hinter Gittern landet, ist zudem insbesondere in den USA eine Frage von race und class. Als „Mass Incarceration“ beschreiben KritikerInnen die dortige massenhafte Inhaftierung, oft wegen Bagatelldelikten.
Besonders gefreut hatte uns die Zusage die Zusage einer Autorin im Maßnahmenvollzug. Leider ist der Artikel wohl in der Zensurstelle der Justizanstalt hängen geblieben, wie uns mitgeteilt wurde.
In der an.schläge-Redaktion stehen die Zeichen indes auf Krisenmanagement. Die jährliche Förderung von 23.000 Euro durch das Frauenministerium wurde uns gänzlich gestrichen, wie wir erst Ende Juli erfahren haben. Überrascht hat uns das nicht. Schon unter Schwarz-Blau I wurde uns die Förderung gestrichen, entsprechend vorgesorgt haben wir mit einer Abo-Kampagne zum 35. Jubiläum, die uns nun vorläufig die Haut rettet. Langfristig gesichert sind wir aber keineswegs: Schon lange arbeiten wir unter prekären Bedingungen, Einnahmen aus Abonnements gestalten sich im Gegensatz zu jährlichen Förderungen äußerst schwankend.
Trotz eurer großartigen Unterstützung bei der Abo-Kampagne im Frühling zählen wir also weiterhin auf eure Solidarität – jedes abgeschlossene Jahresabo hilft uns enorm: www.anschlaege.at/abonnieren Türkis-Blau: Unseren Widerstand könnt ihr haben!
Geschminkte Wahrheiten
„Gangster Girls“ des Frauengefängnisses Schwarzau im Film. Von LEA SUSEMICHEL
Massenhaft
Rassismus im Strafvollzug. Von LEA SUSEMICHEL
Ein kleines Stück Freiheit
Interview: Beratung mit inhaftierten Frauen. Von KATHARINA PAYK
„Nur sitzen und denken“
Unmenschliche Bedingungen in der Schubhaft. Von FANNY DELLINGER
Neue Perspektiven schaffen
Die Frauen_WG in Linz. Von BARBARA FOHRINGER
Not a happy place
„Orange Is the New Black“ kritisch betrachtet. Von KATHRIN REISINGER
Eine unerträgliche Vorstellung
Der Bruder im Gefängnis
Gewaltschutz in Schwarz-Blau
Abbau statt Ausbau. Von NICOLE SCHÖNDORFER
Auf Augenhöhe
Interview über falsch verstandenes Aufklärungstheater. Von KATHARINA FISCHER
an.lesen: Buchrezensionen im Kurzformat
an.klang: Voilà: Vinyl und Wolle
Françoise Cactus und Wollita im Porträt. Von ANNA SEIDEL
an.sehen: Riot not Diet
Feministischer Terror im „Dietland“. Von KATHARINA PAYK
neuland: Summertime. Von DJAMILA GRANDITS
zeitausgleich: Das Erlernen von Demokratie. Von HANNA GERBER
satira: Auf die Katze gekommen. Von GABI HORAK
queerverweis:Danke für das nette Gespräch. Von TOWANDER FLAGG
leib & leben: Blickregime. Von JULISCHKA STENGELE
an.frage: Hashtag-Protest
#MeTwo zeigt rassistische Ausgrenzung auf. Von MAREN REITLER
medienmix:
Töchter – Theorie – Tabu. Von JULIA MARTIN
Batty
Von ALMA WEBER
Dreamteam
Von CLARA FRIDOLIN BILLER
Nachgefragt
Von PLASTIK PFLANZE
sprechblase:
„Hair. Everyone has it. Even women.“ Von HANNAH SÜSS
plusminus:
Inkludieren … statt exkludieren. Von HANNAH SÜSS