Im aktuellen Schwerpunkt widmen wir uns ebenso kritisch wie genüsslich dem Essen, das in jeder Hinsicht politisch ist. Frauen* sind es, die weltweit in der Landwirtschaft und am Herd dafür sorgen, dass täglich Nahrhaftes auf den Tisch kommt – im Gegensatz zu hochdekorierten Starköchen heimsen sie für diese schweißtreibende Arbeit aber kein Lob ein. Dem Menschenrecht auf gute Ernährung stehen nicht nur ökologisch und sozial gleichermaßen verantwortungslose Politiken entgegen, sondern zunehmend auch riesige Konzerne, die als „Big Food“-Player Versorgungslücken im globalen Süden kapitalisieren. Protest gegen eine hochindustrialisierte und klimaschädliche Landwirtschaft wird dementsprechend hauptsächlich von Frauen* getragen, die im wahrsten Sinne des Wortes den Widerstand nähren.
Essen bedeutet für viele Frauen* aber auch Verzicht und Schuldgefühle: Diäten und angstbesetztes Kalorienzählen sind immer noch Grundbestandteil weiblicher Sozialisation, der Biss in das fettige Stück Kuchen statt in die Gurkenscheibe wird so zum politischen Akt. Solche persönlichen Geschichten erzählen die an.schläge-Redakteurinnen in Kommentaren über die schwierige Beziehung zum Zucker, dampfende Erdäpfel in Großmutters Küche und kompromisslos tierfreie Ernährung. Lasst es euch schmecken!