Den Widerstand nähren
Editorial
Im aktuellen Schwerpunkt widmen wir uns ebenso kritisch wie genüsslich dem Essen, das in jeder Hinsicht politisch ist. Frauen* sind es, die weltweit in der Landwirtschaft und am Herd dafür sorgen, dass täglich Nahrhaftes auf den Tisch kommt – im Gegensatz zu hochdekorierten Starköchen heimsen sie für diese schweißtreibende Arbeit aber kein Lob ein. Dem Menschenrecht auf gute Ernährung stehen nicht nur ökologisch und sozial gleichermaßen verantwortungslose Politiken entgegen, sondern zunehmend auch riesige Konzerne, die als „Big Food“-Player Versorgungslücken im globalen Süden kapitalisieren. Protest gegen eine hochindustrialisierte und klimaschädliche Landwirtschaft wird dementsprechend hauptsächlich von Frauen* getragen, die im wahrsten Sinne des Wortes den Widerstand nähren.
Essen bedeutet für viele Frauen* aber auch Verzicht und Schuldgefühle: Diäten und angstbesetztes Kalorienzählen sind immer noch Grundbestandteil weiblicher Sozialisation, der Biss in das fettige Stück Kuchen statt in die Gurkenscheibe wird so zum politischen Akt. Solche persönlichen Geschichten erzählen die an.schläge-Redakteurinnen in Kommentaren über die schwierige Beziehung zum Zucker, dampfende Erdäpfel in Großmutters Küche und kompromisslos tierfreie Ernährung. Lasst es euch schmecken!










Big Food, Big Business
Lebensmittel- und Agrarkonzerne werden immer größer und mächtiger. Von GABI HORAK und BRIGITTE THEIßL
Gutes Essen als Menschenrecht
Das Recht auf Nahrung ist keine Selbstverständlichkeit. Von ELISABETH STERZINGER
Food into freezer, women into factories
Interview: Was Ernährung historisch mit Geschlecht zu tun hat. Von LEA SUSEMICHEL
Fairteiler & FoodCoop
Ein ABC alternativer Nahrungsquellen. Von ULLI KOCH
Weniger als eine Wiener Melange
Schwarz-Blau spart bei Frauen ein. Von HANNA LICHTENBERGER
„Individuelles Lebensmodell“
Interview: Die neue Frauenministerin über Feminismus in Schwarz-Blau. Von LEA SUSEMICHEL
Drei Kinder, Heim und Herd
Antifeminismus in Ungarn. Von ALEKSANDRA TULEJ
Die Macht der Zärtlichkeit
Eine feministische Neuinterpretation der Matrjoschka-Puppen. Von DANIELA FOHN
an.lesen: Eine wünschenswerte Zukunft
Fluides Gender und Begehren in LILLY AXSTERS neuem Roman. Von KATHARINA FISCHER
an.frage: Einander nicht alleine lassen
Interview: JASNA STRICK über Netzfeminismus und Netzhass. Von FREDE MACIOSZEK
medienmix:
Mapping – Milch – Magazin. Von JULIA MARTIN
Batty
Von ALMA WEBER
Dreamteam
Von CLARA FRIDOLIN BILLER
Nachgefragt
Von PLASTIK PFLANZE
sprechblase:
„In allen Winkeln Österreichs“
plusminus:
Solidarisch … und „unfeministisch“
an.spruch: Kritikfähigkeit
Kopftuchdebatte: Solidarisieren statt spalten. Von MENERVA HAMMAD und SARAH ALI