Wie geht feministische Fehlerkultur?
Editorial
Peinliche Fehler können noch Jahre später für Albträume sorgen: Unzählige Memes erzählen vom gefürchteten nächtlichen Hochschrecken, mit vor Scham brennenden Wangen. Im besten Fall können Fehler aber auch Ausgangspunkt eines produktiven Lernprozesses sein. In unserem aktuellen Schwerpunkt nehmen wir eine solche feministische Fehlerkultur unter die Lupe: Welche folgenreichen Fehler prägen die Geschichte der Frauenbewegung und was lässt sich daraus lernen? Wie damit umgehen, wenn man auf eine rassistische Äußerung aufmerksam gemacht wurde? Welche Ausschlüsse produzieren feministische Räume? Und warum geben viele Politikerinnen beim kleinsten Fehltritt ihr Amt auf, während Berlusconis Skandale ganze Bände füllen? Auch in der heuer vierzigjährigen Geschichte der an.schläge sind zahlreiche Fehler passiert, zwischendurch musste das Heft sogar kurzzeitig eingestellt werden. Dass wir trotz allem seit vierzig Jahren weiter bestehen und sogar wachsen, werden wir im Herbst gebührend feiern.
Für wenig Euphorie sorgte indes die erneute Förderabsage aus dem Frauenministerium. Feministische Medien will Frauenministerin Raab nicht unterstützen – euer unglaublich positives Feedback motiviert uns umso mehr, auch in Zeiten explodierender Kosten nicht aufzugeben. Leider sind wir wegen der fehlenden Förderung gezwungen, unsere Abo- und Heftpreise nach langer Zeit wieder zu erhöhen, wir hoffen sehr auf euer Verständnis! Wir wollen feministischen Journalismus nach Möglichkeit für alle frei zugänglich halten. Gespendete Abos verteilen wir deshalb an Menschen um, die sich gerade keines leisten können.
Save the world with feminism!
Eure an.schläge




„Oft ist der Feminismus zu pingelig und verurteilt zu schnell.“
Wer sich vom Feminismus ausgeschlossen fühlt.
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Nachfragen statt abwehren
Interview: Munira Mohamed über Kritik an Rassismus und defensive Reaktionen.
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„Was hat gefehlt?
Wer sind „wir“ Femist:innen?
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Festgeklebt
Aktivistin Jelena Saf im Gespräch über wütende Autofahrer*innen und den Kampf für eine klimagerechte Gesellschaft.
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Trotz #Metoo: Nirgendwo klammert man sich so eisern an die Macht, wie in der klassischen Musik. Von HANNNAH SCHMIDT
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Feminism WTF – Katharina Mückstein feiert in ihrem neuen Film den intersektionalen Feminismus.
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Widerständiger Tanz
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Interview: Zara Agtas über Rassismus und Tabubrüche
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Ein Tor für Akzeptanz & Intoleranz in der Familie
an.spruch: Verhindern statt strafen
Warum höhere Strafen keine Taten verhindern.
Von MARION NEUNKIRCHNER