Illustration: Anna Kohlweis / www.annakohlweis.com
Wir haben alle die Pflicht, die Welt zu retten, sagt Clara Porák
Am letzten Sonntag im September, der in Deutschland das Ende der Ära Merkel einläutete, wurde auch anderenorts über politische Fragen abgestimmt. So rang sich die Schweiz endlich zu einem „Ja“ für die Ehe für alle durch, in San Marino stimmte die Bevölkerung für ein Ende des Abtreibungsverbots und Berlin setzte ein klares Zeichen für die Vergesellschaftung der Deutsche Wohnen & Co. In Graz wiederum – immerhin die zweitgrößte Stadt Österreichs – errangen die linke KPÖ (Platz eins vor der ÖVP) und die Grünen große Zugewinne, während die Wähler*innen den rechtskonservativen Herren an der Spitze von Volkspartei und FPÖ eine Absage erteilten. Es sind Tage wie diese, die all jenen Rückenwind geben, die unermüdlich für Verteilungsgerechtigkeit kämpfen, für Visionen von einem guten Leben für alle und für ein ökologisches Wirtschaften, das Sinn stiftet, statt Profite zu scheffeln. Feministinnen rund um den Globus entwerfen seit Jahrzehnten solche Utopien – und erproben sie in politischen Gruppen oder Wohngemeinschaften auch in der Praxis. „Ich weigere mich, zu akzeptieren, dass meine Zukunft eine Katastrophe sein soll“, schreibt Clara Porák in unserem Schwerpunkt, den wir Utopien jenseits von Ausbeutung und Klimakatastrophe widmen. Welche Strategien braucht es, um sich besser zu organisieren? Wie kann Care-Arbeit abseits der bürgerlichen Kleinfamilie passieren und welche Chancen bieten neue Technologien, um Arbeit sinnvoller und gerechter zu gestalten? Save the world with feminism!
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