Häuslichkeit & Häuserkampf
Editorial
Wohnpolitik ist angesichts steigender Mieten und Immobilienspekulation nicht nur ein brennendes politisches Thema, es ist auch eine geschlechterpolitische Angelegenheit. Dass die Hausfrau das Heim schon im Namen trägt, ist schließlich kein Zufall, gilt sie doch seit jeher als „Herrin des Hauses“ – was jedoch vor allem bedeutet, dass sie für die Hausarbeit zuständig ist. Doch die Beziehung von Weiblichkeit & Wohnen ist weit facettenreicher, wie unser aktuelles Schwerpunktthema zeigt. Es versammelt Erinnerungen ans Rote Wien und das Kommunenleben, stellt die Initiative Housing for All vor und präsentiert feministische „Kitchen Politics“ zwischen Frankfurter Küche und Frauenwohnprojekten.
Mit dem Berliner Hausprojekt Liebig 34 ist derzeit auch ein traditionsreiches queerfeministisches Wohnprojekt von der Räumung bedroht. Elfriede Jelinek hat sich mit einem Statement solidarisiert, das programmatisch für den feministischen Häuserkampf stehen kann. „Man muss jedes Schlupfloch sofort besetzen, jeden Zentimeter, den ein gieriger Kapitalismus einen Augenblick lang unbeobachtet lässt“, sagt sie in einem Interview.
Die an.schläge-Redaktion startet voller Kampfgeist in ein neues Jahr, in dem euch acht Ausgaben voll mit kritischem, feministischem Journalismus erwarten. Wie immer gilt: Wer unsere Arbeit unterstützen möchte, gönnt am besten sich oder den Liebsten ein Abo!
Eure an.schläge
an.riss Politik: Kurzmeldungen
Auf dem Rücken der Frauen
In Italien protestieren Sardinen, aber auch die „Non Una di Meno“-Bewegung. Von GIULIA SIVIERO
an.riss international: Kurzmeldungen
Wohnen
Wohnen mit Visionen
Feministische und queere Wohnprojekte zeigen, wie politisch Wohnen ist. Von NORA NOLL
Optimiertes Laboratorium
Die Frankfurter Küche der Margarete Schütte-Lihotzky. Von FIONA SARA SCHMIDT
Scheitern an den Idealen
Muehl und die männliche Macht in der Kommune. Von VERENA KETTNER
an.riss Gesellschaft: Kurzmeldungen
an.riss Kultur: Kurzmeldungen
Das Trauma visualisieren
Interview: JUDY SEIDMAN über Kollaboration und kämpferische Kunst. Von VANESSA SPANBAUER
an.lesen: Buchrezensionen im Kurzformat
an.klang: Bad Guy
Billie Eilish mischt das Pop-Business auf. Von SALMA YOUSSEF
eu-kolumne: EU better have my money. Von KATHARINA STEINWENDTNER
zeitausgleich: Macht eh Spaß, oder? Von BARBARA A. LEHNER
heimspiel: Hubschrauber gegen das Patriarchat. Von JASPER NICOLAISEN
satira: Meinungsdiktatur. Von DANA CANIĆ
positionswechsel: Hörbare Lust. Von DAPHNE DANOWSKI
leib und leben: Emotionale Grenzüberschreitungen. Von JULISCHKA STENGELE
an.frage: Die nächste große Krise?
Die Angst vor dem großen Finanzcrash hat in Deutschland Hochkonjunktur. Von BRIGITTE THEIßL
medienmix: Sketche – Sammlung – Schriften. Von MAREN REITLER
vorgestellt: „Die Unzufriedene“. Von KATHARINA FISCHER
an.künden: Veranstaltungstipps
Batty: Safer Space. Von ALMA WEBER
Filmlöwin: „In Search …“. Von SOPHIE CHARLOTTE RIEGER
outside the binary. Von CLARA FRIDOLIN BILLER
sprechblase: „Wenn ich werde, wer ich bin …“. Von KATHRIN REISINGER
plusminus: Seid laut … und hartherzig. Von KATHRIN REISINGER
an.spruch: Only you
Der Valentinstag als neoliberales Modell. Von BINI ADAMCZAK