Wie können wir gerecht sprechen?
Editorial
Das Ringen um Gerechtigkeit findet im Feminismus auch sprachlich statt – und ist dort nicht minder verzweifelt als auf der gesellschaftspolitischen Ebene. Denn misogyne und rassistische Ideologien sind unserer Sprache bis tief in ihre Struktur eingeschrieben, neue Worte zu finden reicht für eine gerechte Sprache deshalb nicht aus. „Unsere Grammatik ist sexistisch“, fasst das die Pionierin feministischer Sprachkritik Luise F. Pusch zusammen.
Eine weitere Schwierigkeit bei der Suche nach einer neuen, unbelasteten Sprache besteht darin, dass wir ja trotzdem miteinander im Gespräch bleiben wollen. Doch die immer elaborierteren Unterstrichund Sternchen-Diskurse, die für die sprachliche Repräsentation aller Marginalisierten sorgen sollen, können bekanntlich nicht nur die feministischen Szenen spalten. Sie errichten u. a. auch klassistische Hürden und wirken auf Szeneferne oft abschreckend. Wie können wir angesichts dieser vielen sprachlichen Fallstricke dennoch gerecht sprechen lernen? Ohne uns dabei selbst wieder sprachlos zu machen? Das ist das Schwerpunktthema der aktuellen an.schläge-Ausgabe.
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Save the world with feminism!









Wortwechsel & Wortzauber
Feministische Sprachkritik will eine andere Welt. VON LEA SUSEMICHEL
Gewaltige Worte
Interview: Die Germanistin NATASCHA KHAKPOUR erklärt Sprachgewalt. VON LEA SUSEMICHEL
Verstehen als Menschenrecht
Leichte Sprache für mehr Selbstbestimmung. VON SARA ABLINGER
„Es gibt eine starke Idealisierung der Muttersprache“
Interview: İNCI DIRIM über sprachlichen Rassismus und Vielsprachigkeit. VON LINDA SUPIK

Frauen fordern Frieden
Die israelisch-palästinensische Friedensbewegung ist groß, aber unbekannt. VON VERONICA LION

Prophetin der Coolness
Die Linzer Rapperin und Songwriterin MAVI PHOENIX ist the next big thing. VON BRIGITTE THEIßL
an.klang: Schräg und sehnsüchtig
Die besten Neuerscheinungen für den Winter. VON CHRISTINA MOHR

neuland: In Kaltland nichts Neues. VON HENGAMEH YAGHOOBIFARAH
lesbennest: Girl Cries Wolf. VON DENICE BOURBON
bonustrack: Don’t Touch My Hair. VON JUDITH FILIMÓNOVA
positionswechsel: What’s mine isn’t yours. VON LILY KASTRO
Feminist Superheroines:
Sylvia Pankhurst. Von HELLA RABIEN
an.frage: Verteidigung der Demokratie
Die Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück feiert ihr 70-jähriges Jubiläum. Von HANNAH SÜSS
medienmix:
Gesellschaft – Geschichte – Geschmack. Von JULIA MARTIN
Batty
Von ALMA WEBER
dreamteam
Von CLARA FRIDOLIN BILLER
Alienation
Von ZSA ZSA
sprechblase:
„weil ich ein Mädchen bin“
plusminus:
Abgelichtet … und übergelaufen