Das Ringen um Gerechtigkeit findet im Feminismus auch sprachlich statt – und ist dort nicht minder verzweifelt als auf der gesellschaftspolitischen Ebene. Denn misogyne und rassistische Ideologien sind unserer Sprache bis tief in ihre Struktur eingeschrieben, neue Worte zu finden reicht für eine gerechte Sprache deshalb nicht aus. „Unsere Grammatik ist sexistisch“, fasst das die Pionierin feministischer Sprachkritik Luise F. Pusch zusammen.
Eine weitere Schwierigkeit bei der Suche nach einer neuen, unbelasteten Sprache besteht darin, dass wir ja trotzdem miteinander im Gespräch bleiben wollen. Doch die immer elaborierteren Unterstrichund Sternchen-Diskurse, die für die sprachliche Repräsentation aller Marginalisierten sorgen sollen, können bekanntlich nicht nur die feministischen Szenen spalten. Sie errichten u. a. auch klassistische Hürden und wirken auf Szeneferne oft abschreckend. Wie können wir angesichts dieser vielen sprachlichen Fallstricke dennoch gerecht sprechen lernen? Ohne uns dabei selbst wieder sprachlos zu machen? Das ist das Schwerpunktthema der aktuellen an.schläge-Ausgabe.
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Save the world with feminism!