„If you don’t act like adults we will!“, steht auf den Plakaten, die von den Jugendlichen der „Fridays For Future“-Bewegung in die Kameras gehalten werden.
Die jugendlichen Proteste und ihr prominentes Gesicht Greta Thunberg füllen Titelblätter weltweit. Doch anders als frühere Jugendbewegungen schockiert der Streik der Teenager für das Klima nicht: Vor allem Rechte schütten ihre hasserfüllte Häme über Greta Thunberg aus, während anderenorts stolze Eltern Entschuldigungen für den Schulunterricht schreiben. Im Gegensatz zu vergangenen Jahrzehnten habe Jugendlichkeit einen hohen Stellenwert bekommen, an dem sich auch Erwachsene orientieren, sagt Jugendkulturforscherin Raphaela Kohout in unserem Schwerpunkt zu Jugendkultur.
Was sich hingegen kaum verändert hat: „Die Jugend von heute“ dient stets als gesellschaftliche Projektionsfläche. Gegenwärtig wird etwa die unpolitische „Generation Smartphone“ kritisiert, die sich vordergründig für eine perfekte Inszenierung der eigenen Erlebniswelt interessiert. In unserem Schwerpunkt gehen wir daher der Frage nach, ob Jugendliche heute wirklich unpolitischer sind als früher. Und wir analysieren, wie Mädchen mit Pinkifizierung und traditionellen Geschlechterbildern in Jugendmedien umgehen, wie Teenager heute Protest organisieren und welche Unterstützungsangebote es für Jugendliche in Krisensituationen gibt.