Wer macht die Musik?
Editorial
Anfang des Jahres löste Björk eine Debatte aus. Nachdem die Presse sich vor Lob über ihre Produzenten überschlug und Björks eigene Arbeit wieder einmal unsichtbar blieb, platzte ihr nach dreißig Jahren Musikbusiness der Kragen: „Es liegt definitiv eine dritte oder vierte feministische Welle in der Luft, also ist vielleicht ein guter Zeitpunkt, um die Büchse der Pandora zu öffnen und sich ein wenig Luft zu machen.“ Jungen Musikerinnen, die oft weiterhin nur als Sängerinnen wahrgenommen werden, sagte sie: „Ihr bildet euch das nicht bloß ein. Es ist hart.“ Dokumentiert eure Arbeit, rät sie ihnen: „Fotografiere dich selbst am Mischpult. Die Leute werden denken: ‚Oh, OK! Eine Frau mit einem Gerät – wie ein Mann mit einer Gitarre.‘“
Daraufhin entstand der „Visibility Blog“ von female:pressure mit Fotos von Künstlerinnen bei der Arbeit.
Die großartige Arbeit von Musikerinnen sichtbar zu machen, das ist auch das Anliegen dieser Ausgabe, die wohl am besten mit musikalischer She-Pop-Untermalung zu lesen ist. Weitere Empfehlungen für den Herbst: Ab auf die Bühne und in den Proberaum – oder zumindest in die Konzerthallen und Plattenläden!








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„Es gibt keinen Emmy für Rollen zu gewinnen, die nicht vorhanden sind“
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Träume auf Papier … und Frauen auf Banknoten
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