Dass unser Pensionssystem kurz vor dem Zusammenbruch steht, ist Unsinn. Gründe für feministischen Protest gibt es dennoch zur Genüge. BRIGITTE THEIßL hat bei renommierten Expertinnen nachgefragt, was Sache ist.
Ausgabe VII / 2016:
Weibliche Reinheit
Schlacken, Schmutz & Smoothies
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Der Erfolg von Detox und Clean Eating verdankt sich vor allem der irrwitzigen Vorstellung innerer Verschmutzung. Von LEA SUSEMICHEL
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Kommentare
110 Jahre nach der ersten Putzmittelwerbung sind es immer noch die Frauen, die in den TV-Spots lächelnd die Drecksarbeit machen. OLJA ALVIR über Ekel, Saubermachen und Geschlecht.
Ein Streifzug durch fünfhundert Jahre Kitsch, Trash und triviale Unterhaltung von FIONA SARA SCHMIDT
Der Gender Pension Gap beträgt in Österreich fast fünfzig Prozent, dennoch fällt das Thema medial wie politisch unter den Tisch. Gründe gegen die Ignoranz von BRIGITTE THEIßL
Editorial
Eine befreundete Ärztin hat einmal gesagt: „Als Medizinerin weiß ich, dass es so etwas wie Schlacken im menschlichen Körper einfach nicht gibt. Wenn ich von der neuesten Ent- schlackungskur lese, will ich trotzdem sofort loslaufen, um mir den empfohlenen Brennnesseltrunk zu kaufen.“ Ähnlich irrationale Reaktionen kennen wohl viele, anders ist der gi- gantische Erfolg des „Detox“-Trends nicht zu erklären, an den gegenwärtig auch Ernährungsphilosophien wie „Clean Eating“ anschließen. Ob in der Bäckerei, im Kühlregal oder an der Saftbar: der grüne Smoothie ist allgegenwärtig.
Doch woher rührt der Drang nach Läuterung? Warum fühlen vor allem Frauen sich innerlich so schmutzig, dass sie beim Versuch völliger „Entgiftung“ sogar die Essstörung Orthorexia nervosa entwickeln können? Dieser Frage gehen wir in unserem Schwerpunkt bis zu den religiösen Ursprün- gen des „schmutzigen Weibes“ nach und betrachten dabei die unterschiedlichen Ausprägungen dieses Reinheitsgebotes genauer: vom hygienisch reinen Haushalt über die sittsame
Seele bis zu den gerne unter „Frauenliteratur“ geführten und geächteten Schund- und Schmutzschriften.
Den Grüntee mit Mandelmilch wollen wir damit trotzdem niemandem madig machen – aber vielleicht zumindest den Genuss von ein paar Schokoladenkeksen dazu empfehlen.
Einen gemütlichen Herbst wünscht eure
an.schläge-Redaktion
Look out! Wir begrüßen zwei neue Kolumnistinnen:
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an.sage
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Seit den 1990er-Jahren präsentieren die „Lesbisch Schwulen Filmtage“ in Hamburg möglichst vielfältige und aktuelle internationale Filmproduktionen. Schwerpunkte der 27. Ausgabe sind Safe Spaces und Verbündete in LGBTIQ-Communitys, Bestandsaufnahmen zum Leben mit HIV/Aids sowie politische Aspekte von Porno. Die Ausstellung „Material, Grrrl!“ bildet eine Plattform für aktuelle queere Videokunstprojekte außerhalb des Kinos.
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Zum zweiten Mal lädt die Berliner Buchmesse „Queeres Verlegen“ unabhängige, queer-feministische Verlage und Publizierende ein, um sich gemeinsam einen Tag lang zu vernetzen und mit Leser_innen in Kontakt zu treten. Neben ca. dreißig Ständen mit Projekten aus Brasilien, Deutschland, Österreich (inklusive an.schläge & fiber!), der Türkei und Kurdistan sind Gesprächsrunden zu Themen wie Archivarbeit sowie Lesungen geplant.
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Die Ausstellung „I Surrender, Dear“ dient in Salzburg drei Künstlerinnen* aus drei Städten als offenes Testfeld. In einem geteilten Raum zeigen Anna-Sophie Berger, Hayley Silverman (Foto) und Flaka Haliti ihre unterschiedlichen Arbeitsweisen: großformatige siebgedruckte Fotografien, Skulpturen aus Stoff und Beton sowie Grenzsteine als Barrieren. Ihnen geht es um die Darstellung von queeren Körpern in Bewegung und um Körper, die an bestimmten Orten nicht erwünscht sind.
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Vergewaltigung ist nicht per se männlich und sexuelle Gewalt muss nicht zwangsläufig folgenschwerer sein als andere Gewaltformen: MITHU M. SANYAL hat eine provokante Streitschrift verfasst. Von LEA SUSEMICHEL
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Das beschauliche Leben einer Pariser Intellektuellen gerät plötzlich aus den Fugen. Die große ISABELLE HUPPERT macht in „Alles was kommt“ vor, wie ein lässiger Neuanfang gelingt. Von FIONA SARA SCHMIDT
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Reinheit im Wandel der Zeit: Fundstücke der Redaktion aus Putz- und Waschmittelwerbung
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In der Print-Ausgabe VII / 2016 findest du noch folgende Beiträge:
Thema
Reinheit
Krankhaft gesund essen
Interview: Silke Pfeifer- Mayer und Friederike Barthels erklären Orthorexie
Gestörte Ordnung
Weibliche Unreinheit als religiöse Kategorie
Hüterin der Sitten
Das Hurenstigma und die „reine“ Frau
Liddy, die Tochter der Bettelgräfin
Ein Streifzug durch literarischen Schund
Gesellschaft
Extremistisch, radikal & weiblich
Frauen sind nicht nur passive Mitläuferinnen
Mut zur Schürfwunde
Mehr Mädchen auf die Skateboards!
Kultur
Rote Prinzessin und Revolution
Interview: Christine Eder und Eva Jantschitsch inszenieren die Sozialdemokratie
Bye-bye Pocahontas!
Emanzipierte Filmfiguren aus Nordamerika
an.lesen: Rape kommt von Raub
Eine kühne Streitschrift zum Thema Vergewaltigung
an.klang: Überwältigende Struktur
Perlende Platten mit treibenden Beats
an.sehen: Frau mit Haltung
Philosophieren mit Isabelle Huppert
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