Den Big Brother Award für eine besonders krasse Datenschutzverletzung gab es 2015 u. a. für eine neue Barbie-Puppe, die Gespräche mit Kindern aufzeichnet und diese Audiodaten auch verschickt – auf Verlangen erhalten die Eltern auch eine wöchentliche Auswertung. Selbst im Kinderzimmer gibt es dann keinerlei Geheimnisse mehr. Steht dort ein Computer mit Netzzugang, sah es mit dem Schutz der Privatsphäre aber ohnehin schon vorher nicht gut aus, denn alles, was wir im Netz tun, hinterlässt Spuren. Diese gigantische Sammlung persönlicher Daten – Stichwort „Big Data“ – im Internet ist deshalb ein zentraler Fokus unseres Schwerpunkts zum Thema Überwachung. Wir widmen uns neuen Gefahren und neuen Gesetzen und erklären, warum es unbedingt mehr Hacktivism und Klicktivism auch von Feministinnen braucht. Daneben widmen wir uns der Bedrohung, die von Geheimdiensten ausgeht, und analysieren, welche Folgen es hat, wenn der öffentliche Raum für Frauen zunehmend zum „Angstraum“ wird und eine tatsächliche oder vermeintliche Gefährdung so der Legitimierung von Kontrolle und Überwachung dient. Abschließend noch eine herzliche Gratulation an die beiden an.schläge-Redakteurinnen Denise Beer und Brigitte Theißl. Ihr gemeinsamer Artikel „Arm in Arbeit“ für unseren Schwerpunkt „Zehn Jahre Hartz IV“ wurde mit dem Journalismuspreis der Armutskonferenz ausgezeichnet und hat den ersten Preis in der Kategorie Print für respektvolle Armutsberichterstattung erhalten. Wir freuen uns mit ihnen!