Widerständige Weiblichkeiten
Editorial
Wir haben es tatsächlich geschafft und können es noch gar nicht glauben: Unsere Abo-Kampagne war erfolgreich! Wir sind überglücklich und voll der Dankbarkeit! Allen gegenüber, die uns mit so viel Engagement und Leidenschaft unterstützt, die uns weiterempfohlen – und abonniert haben!
Für all jene, die mit dieser Ausgabe ihr erstes an.schläge-Heft in Händen halten: Der aktuelle Schwerpunkt zum Thema Femmes & Feminitäten ist gleich ein Sprung ins kalte Wasser queer-feministischer (Szene-) Diskurse. Denn Weiblichkeit wird oft auch innerhalb dieser Szenen abgewertet. So galt z. B. Lippenstift unter Feministinnen als Zeichen sexueller Verfügbarkeit und mitunter geradezu als konterrevolutionär. Und an der Höhe der High Heels sollte sich gar – einem berühmten Alice-Schwarzer-Spruch zufolge – der Grad der Emanzipation einer Frau ablesen lassen.
Das verständliche Bemühen, sich von weiblichen Rollenklischees emanzipieren zu wollen, hatte zu einem Ideal vermeintlicher „Natürlichkeit“ oder zur Kultivierung einer scheinbar androgynen, „butchy“ Performance geführt – die sich insgeheim jedoch auch an männlichen Standards orientierten. Ganz offensichtlich hat die jahrtausendealte kulturhistorische Abwertung von Weiblichkeit – die übrigens ständig neu und oft sehr widersprüchlich definiert wurde, wie wir im Schwerpunkt zeigen – auch im feministischen und queeren Selbstverständnis ihre tiefen Spuren hinterlassen.
Dagegen begehren Femmes nun lautstark auf und fordern ihr Recht auf Glitzer, Glamour und Genderinszenierung. Dürfen sie das denn?
Hell yeah!









Fuck Gender?
Eine Hommage an Genderinszenierungen. Von SABINE FUCHS
Unsichtbare Identität
Femme ist politisch. Von JULIA MARTIN
Das hätte der Sphinx gefallen
Über die mythologische und antikoloniale Kraft von Femmes. Von SCHWARZRUND
Frommer Fundamentalismus
Macht und Einfluss von Abtreibungsgegner_innen werden unterschätzt. Von BRIGITTE THEIßL
„Wir werden leben“
Zapatistinnen proben die feministische Revolution. Von KATHARINA THEIßING
Schule unter dem Regenbogen
Interview: Queere Bildungsarbeit rettet Leben – oder macht es zumindest viel schöner! Von KATHLEEN SCHRÖDER
„Lachen ist kein schlechter Anfang“
Interview: Die feministische Ikone ULA STÖCKL über die Lust am filmischen Erzählen. Von JULIA PÜHRINGER
an.lesen: Fat Utopia
Zwei spannende Neuerscheinungen zum Thema FatAcceptance. Von VERONIKA MERKLEIN
an.klang: Utopie der Nacht
Auf den Tanzflächen des Hyperrealityfestivals sollen gesellschaftliche Träume wahr werden. Von FIONA SARA SCHMIDT
an.sehen: Hinter der glänzenden Fassade
Die Serie „Big Little Lies“ erzählt von Frauenfreundschaften und dem Totschweigen von Gewalt. Von BARBARA FOHRINGER
neuland: Single mother in a new country. Von KAWKAB AKED
heimspiel: Kinder kuppeln. Von BEAT WEBER
queerverweis: Keine langen Erklärungen. Von TOWANDER FLAGG
positionswechsel: Milch mit Macht. Von DAPHNE DANOWSKI
an.frage: Mediale Männerwelt
Interview: Studienautorin und „media affairs“-Geschäftsführerin MARIA PERNEGGER. Von KATHRIN REISINGER
medienmix:
Mode – Mütter – Männer. Von JULIA MARTIN
Batty
Von ALMA WEBER
Dreamteam
Von CLARA FRIDOLIN BILLER
sprechblase:
„Männer sind überfordert“
plusminus:
Rebellisch geworden … und aufgehetzt