Wenn ich lese, dass ein Typ wie Elon Musk über seine trans Tochter sagt, dass sie für ihn gestorben sei, dann könnte ich kotzen. Wenn ich lese, welche menschenfeindliche Scheiße der deutsche Comedian Luke Mockridge über die Paralympics verbreitet, dann könnte ich ebenso kotzen. Wenn ich sehe, wie Herbert Kickl süffisant von den Wahlplakaten grinst, dann kann ich eigentlich gar nicht mehr aufhören zu kotzen. Diese drei Namen können durch eine lange Liste weiterer Namen ersetzt werden: Trump. Putin. Merz. You name it.
Vor ein paar Monaten habe ich mit zwei Freundinnen eine Signal-Gruppe gegründet. Eigentlich nur, um in Kontakt zu bleiben, aber diese Gruppen benötigen einen Namen. Worauf wir uns alle einigen konnten, war MzM: Männer zum Mond. Was in einer lustigen gemeinsamen Nacht als Erheiterung diente – MzM könnte eine Partei sein! Oder eine Riot Grrrl Punk-Band! – fühle ich immer noch und das Lachen ist mir vergangen. Männer zum Mond schießen, in diesen Zeiten gar nicht die übelste Idee. Jaja, selbstverständlich #notallmen. Es geht mir auch gar nicht um die Männer, sondern um diese hegemoniale Form der Männlichkeit, die dafür sorgt, dass kleine Jungs ihre Gefühle nicht fühlen dürfen. Eine Form von Männlichkeit, die Stärke und Überlegenheit als wichtigste Ziele propagiert und Vernunft und Emotion als widersprüchliches Gegensatzpaar versteht. Ich glaube tatsächlich daran, dass die Welt weniger gewaltvoll und fürsorglicher wäre ohne diese Form von Männlichkeit. Tatsächlich gibt es gerade einige transmaskuline Personen in meinem näheren Umfeld, die versuchen, ihre Männlichkeiten anders zu gestalten. Es kann aber nicht eine Handvoll Personen, die sowieso schon gesellschaftlich benachteiligt sind, diese Arbeit übernehmen. Eltern, bitte erzieht eure Kinder zu empathischen und liebevollen Menschen! Männer, bitte reflektiert und verlernt eure Männlichkeiten!
Sophia Foux schreibt dies als letzte Kolumne und verabschiedet sich mit dem utopischen Wunsch nach mehr Empathie, Solidarität und Zärtlichkeit in der Welt.