Geschichten erzählen und damit auch Vorstellungen von der Welt geben – das ist die Aufgabe der Kinder- und Jugendliteratur. Und sie liefert damit natürlich auch Bilder von Geschlecht, Ethnizität, Sexualität und anderen Zugehörigkeiten, die vom gesellschaftlichen Konsens der jeweiligen Epoche geprägt sind. Dass dieser nicht unwidersprochen bleibt und dank kritischer Interventionen auch veränderbar ist, zeigte sich zuletzt wieder an der Debatte um das „N“-Wort und anderen diskriminierenden Begriffen und Bildern in Kinderbüchern.
Erfreulicherweise gibt es aber auch genügend empfehlenswerte Literatur für Kinder und Jugendliche, die dem Begriff „emanzipatorisch“ tatsächlich gerecht wird – indem sie beispielsweise unterschiedlichste Lebensentwürfe aufzeigt und ein breites, nicht-normatives Angebot an Rollenbildern vorstellt. In Kooperation mit dem Online-Magazin www.migrazine.at stellen wir einige dieser Bücher vor – und loten aus, wo es noch Leerstellen in Sachen Emanzipation gibt.