Kein Sparen bei Frauenförderung und im Gewaltschutz!
Sehr geehrte Frau Bundesministerin!
Das von der Regierung geschnürte Sparpaket sieht vor, dass jedes Ministerium bis Anfang März die sogenannten „Ermessensausgaben“ durchforsten und eine gewisse Summe einsparen muss.
So harmlos diese 5%-Kürzung pro Ressort klingt: Sie kann bei den ohnehin chronisch unterfinanzierten Organisationen großen Schaden anrichten, zumal Sparen bei Sozialleistungen auch ökonomisch unvernünftig ist und umso höhere Folgekosten nach sich zieht.
Die Fraueneinrichtungen und Gewaltschutzeinrichtungen in Österreich kommen bereits heute nur mit Mühe über die Runden und müssen oft jedes Jahr aufs Neue bangen, ob die finanziellen Mittel reichen werden. Es werden viel mehr Geld und Ressourcen gebraucht, um die Nachfrage abdecken zu können!
Maßnahmen zur Frauenförderung müssen ausgebaut werden, damit das Ziel – gleiche Chancen und Rechte für Frauen – in absehbarer Zeit erreicht werden kann.
Kein Sparen bei Frauenförderung und im Gewaltschutz!
Die finanziellen Mittel des ohnehin schwach dotierten Frauenressorts im Bundeskanzleramt dürfen keinesfalls gekürzt werden. Und auch in anderen Ministerien darf das Sparen bei den „Ermessensausgaben“ nicht auf Kosten von Gleichstellungs- bzw. Frauenfördermaßnahmen gehen!
Wir ersuchen Sie dringlichst, weiterhin alles daran zu setzen, dass Sie ihr Ressort vor dem Sparstift schützen und auch von ihren KollegInnen in den anderen Ministerien gerechte Sparmaßnahmen im Sinne eines Gender Budgeting einzufordern!
Feministische Grüße
Die Unterzeichnerinnen:
an.schläge – das feministische Magazin
Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen
Bundesverband der Autonomen Frauennotrufe Österreichs
Verein Frauensolidarität
Frauen beraten Frauen
Verein Frauenforschung und weiblicher Lebenszusammenhang / STICHWORT
ROSA LILA TIPP
Verein DANAIDA
EfEU, Verein zur Erarbeitung feministischer Erziehungs- und Unterrichtsmodelle
LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen
Frauenhetz – feministische Bildung, Kultur und Politik
Plattform 20.000 Frauen
Maggie Jansenberger, Unabhängige Frauenbeauftragte der Stadt Graz
Gudrun Pail, Vorstandsmitwirkende im Grazer Frauenrat
Petra Unger, M.A. Gender Studies und feminist. Forschung, Kulturvermittlerin
Anne Rieger, Gewerkschaftlicher Linksblock Steiermark