Das feministische Filmmagazin empfiehlt. Von SOPHIE CHARLOTTE RIEGER
Kena und Ziki, zwei junge Frauen, deren Väter gerade im Wahlkampf gegeneinander antreten, verlieben sich unsterblich ineinander. Dabei ist die Familienfehde noch das kleinere, das gesetzliche Verbot sowie die gesellschaftliche Ächtung von Homosexualität das weit größere Problem der beiden. Die kenianische Filmemacherin Wanuri Kahiu findet für diese Geschichte eine farben- und lebensfrohe Bildsprache, die – ohne dabei Probleme kleinzureden – keinen Raum für schwere Trübsal lässt. „Rafiki“ ist eine junge Romanze im besten Sinne. Mit ihrer bunten, aber niemals artifiziellen Farbgebung und der passgenauen Dosis rosa Kitsch vermittelt Kahiu nicht nur ein lebendiges Bild ihres Heimatlandes, sondern vor allem das Gefühl jugendlicher Liebe. Die Montage belässt Momente körperlicher Intimität in der Andeutung und entwirft zugleich in enger Zusammenarbeit mit dem Sound Design vor dem inneren Auge des Publikums ein aussagekräftiges Bild der Ereignisse. So wie sich Kena und Ziki einander mit der gebotenen Vorsicht annähern, so bleibt auch Kahius Film zaghaft und entwickelt dadurch eine ganz eigene Magie. Nicht zuletzt ist „Rafiki“ auch ein Film über zwei junge Frauen im Kampf gegen eine restriktive Gesellschaft. Und selbst wenn dieser (noch) nicht zu gewinnen ist, so lässt Wanuri Kahiu doch viel Raum für Hoffnung.
Rafiki
Regie: Wanuri Kahiu, K/ZAF/F/NL/D 2018
(Ab Ende Jänner in deutschen Kinos.)