„Ich bin Schwarz, lesbisch, Feministin, Kriegerin, Dichterin, Mutter“, so die berühmte Selbstbezeichnung der einflussreichen feministischen Aktivistin und Autorin Audre Lorde (1934–1992). Ihre Texte prägten feministische Theorie und Bewegung ab den 1960ern bis in die Gegenwart.
1934 in Harlem, New York, als Tochter karibischer Immigrant*innen geboren, begann sie bereits mit vier Jahren zu lesen und bald auch Gedichte zu schreiben. Lorde unterrichtete an verschiedenen Universitäten, in den 1980er-Jahren war sie an der Gründung einer Einrichtung für Betroffene sexueller Übergriffe und häuslicher Gewalt beteiligt. In ihren Schriften kritisierte sie einen bürgerlichen, weißen Feminismus und wurde mit ihrer Lyrik und ihren biografisch geprägten Texten zu einer Ikone nicht nur des queeren, Schwarzen Feminismus. Während ihrer Berliner Jahre beeinflusste sie auch die deutsche Frauenbewegung wesentlich und initiierte die Vernetzung afrodeutscher Feministinnen. „Die Werkzeuge der Herrschenden werden das Haus der Herrschenden niemals einreißen“, lautete ihr legendäres, revolutionäres Credo. ahn