Ruth Bleier (1923-1988) war eine US-amerikanische Professorin für Neurophysiologie und feministische Aktivistin. Ihr bahnbrechendes Werk zeigt auf, dass wissenschaftliche Forschung stark von Geschlechterklischees, also Gender-Bias, geprägt ist. Bleier arbeitete zunächst als Ärztin, ihre Beteiligung am Civil Rights Movement brachte ihr in der McCarthy-Ära jedoch ein Berufsverbot ein. Nach einem Studium der Neuroanatomie wechselte sie schließlich an die University of Wisconsin und entwickelte sich zur angesehenen Spezialistin für Gehirnanatomie. Darüber hinaus setzte sie sich an der Universität für Gleichberechtigung und die Etablierung der Women’s Studies ein. Nach ihrem lesbischen Coming-out engagierte sie sich bis zu ihrem Tod mit ihrer Lebensgefährtin Elizabeth Karlin u. a. für das Recht auf Abtreibung. [fne]