Feminist Press:ure
Feminismus, Medien, Aktivismus
30.9., 14.00 – 20.00
1.10., 10.00 –19.00
Feminismus bekommt so viel mediale Aufmerksamkeit wie noch nie. Doch was bedeutet das für geschlechterpolitische Entwicklungen? “Gender” ist seit einigen Jahren ein Garant für massenhafte Zugriffe auf Artikel und heftige Auseinandersetzungen in sozialen Medien. Die Aufmerksamkeit für feministische Themen ist auch in klassischen Medien spätestens seit #MeToo stark gestiegen. Hat sich diese neue Aufmerksamkeit auch in eine realpolitische Aufmerksamkeit übersetzt? Gingen konkrete politische Entwicklungen mit diesem noch jungen Interesse an geschlechterpolitischen Themen einher? Oder bleiben diese im Diskurs hängen und werden nur für hitzige Debatten benutzt, in denen immer wieder neue Stereotype reproduziert werden und inhaltlich kaum etwas vermittelt werden kann? Und welche Rolle kann feministischer Journalismus inmitten dieses neuen Umgangs mit Feminismus und Genderthemen spielen?
Bei der Tagung “Feminist Press:ure” am 30. September und 1. Oktober in Wien werden Journalist*innen und Medienexpert*innen diese Fragen diskutieren.
Mit Inputs und Diskussionsbeiträgen von Ferda Ataman (unter anderem “Spiegel”), Teresa Bücker (unter anderem “Süddeutsche Magazin”), Beatrice Frasl (Podcast “Größe Töchter”), Beate Hausbichler (dieStandard.at), Noura Maan (DER STANDARD), Martina Madner (“Wiener Zeitung”), Corinna Milborn (Puls 4), Andrea Roedig (unter anderem “Wespennest” und “Welt der Frauen”), Andrea Seier (Uni Wien) und Lea Susemichel (“an.schläge”).
Eine Kooperation von an.schläge. Das feministische Magazin und dieStandard.at.
Gefördert von Frauenservice Wien.
Die Veranstaltung findet im Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien statt.
Anmeldung bitte mit Namen, Mailadresse (für Contact-Tracing) und der Info, ob die Anmeldung für beide Tage erfolgt oder nur für einen: anmeldung@ma57.wien.gv.at
Es gilt die 3G-Regel, bitte einen entsprechenden Nachweis mitbringen.
DETAILPROGRAMM:
DONNERSTAG 30.9.,
14.00-15.30, Panel I: Lea Susemichel & Beate Hausbichler
Lea Susemichel: Feminist Press:ure. Was zeichnet engagierte emanzipatorische Medienpolitik aus?
Feministischer Journalismus will die Welt verändern. Der Kampf für Geschlechtergerechtigkeit, Gleichheit und ein gutes Leben für alle ist auf Medien als unverzichtbares demokratisches Mittel der Kritik und Kontrolle unbedingt angewiesen. Doch wie lassen sich feministischer Aktivismus und Medienarbeit vereinbaren? Steht engagierter Journalismus nicht im Widerspruch zu den journalistischen Standards von Objektivität und Ausgewogenheit?
Feministische Journalist:innen müssen den Spagat schaffen und die vermeintliche Objektivität des medialen Main- und Malestream kritisieren, ohne sich dabei mit rechtspopulistischer Medienhetze gemein zu machen. Sie sollten parteiisch sein, dabei aber keinesfalls tendenziös werden. Sie müssen Visionen entwerfen und eigene Themen setzen, aber auch bestehende Realitäten analysieren und Fake News Fakten entgegensetzen. Sie stellen Feminismus ins Zentrum, verbinden aber auch andere Kämpfe intersektional miteinander.
Feministische Medienpolitik muss zudem gleich in zwei Richtungen wirken, nach außen wie nach innen. Schließlich dient sie der Formulierung frauenpolitischer Forderungen ebenso wie der Selbstvergewisserung und Stärkung feministischer Bewegungen. Feministischem Journalismus geht es dabei nicht um „Frauenthemen“. Denn egal ob Sozialpolitik, Corona oder die Klimakrise: Jedes Thema ist ein feministisches Thema.
Lea Susemichel, geboren und aufgewachsen in Deutschland, studierte Philosophie und Gender Studies in Wien mit Schwerpunkt feministische Sprachphilosophie. Als Autorin, Journalistin, Lehrbeauftragte und Vortragende arbeitet sie zu den Themen feministische Theorie & Bewegung und feministische Medienpolitik. Seit 2006 ist sie leitende Redakteurin des feministischen Magazins an.schläge aus Wien. Zuletzt erschienen (gem. mit Jens Kastner): „Identitätspolitiken. Konzepte und Kritiken in Geschichte und Gegenwart der Linken“ und „Unbedingte Solidarität“ (2021)
Beate Hausbichler: Warum Feminismus heute besser denn je funktioniert
Spätestens seit #MeToo ist jeder Zeitung klar, dass sie Feminismus nicht mehr auslassen kann. Und schon davor konnten sich feministische Diskurse via Soziale Medien eine noch nie dagewesene Sichtbarkeit verschaffen – nicht zuletzt auch deshalb, weil genau dort die Hassrede blüht, Positionen verkürzt werden und schlicht die Fetzen fliegen. In den vergangenen Jahren wurden in den Redaktionen Feminismus deshalb vor allem als Debattenthema verhandelt. Alles wird zur Diskussion gestellt. #MeToo war hierfür ein eindrucksvolles Beispiel: Abertausende berichten via Twitter von sexualisierten Übergriffen, das Feuilleton honoriger Wochenzeitungen meint dennoch abwägen zu müssen, wie groß das Problem denn „tatsächlich“ ist. Und: Sie heuert schon für die nächste Ausgabe eine feministische Autorin als Konterpart an.
Deshalb sehen sich feministische Aktivist*innen, Expert*innen und feministische Journalist*innen zunehmend mit der Frage konfrontiert, wo sie noch mitmachen sollen. Sollen wir auf Podien, um Laienmeinungen zu Gleichstellungspolitik und antifeministische Positionen gerade zu rücken? Auf Artikel reagieren, die nur so vor Misogynie strotzen? Als feministische Journalist*innen Themen aufgreifen, die zweifelsohne eine große Leser*innschaft bringt – aber im Grunde dazu beitragen, dass wir uns weiter in einer destruktiven Spirale der maximalen Aufregung befinden?
Beate Hausbichler, geboren 1978 in Reith im Alpbachtal (Tirol), lebt in Wien. Sie hat Philosophie an der Universität Wien studiert und ist seit 2008 Redakteurin bei der österreichischen Tageszeitung DER STANDARD, seit 2014 leitet sie deren frauenpolitisches Ressort dieStandard. Zuletzt erschienen: „Der verkaufte Feminismus“ (2021).
15.30-15.45 Pause
15.45-17.30: Podiumsdiskussion I: Feminist Press:ure auf den Main- und Malestream.
Mit Corinna Milborn, Ferda Ataman, Beate Hausbichler
Moderation: Lea Susemichel
+ Videostatement von der all female-Chefredaktion der taz
Corinna Milborn: Die österreichische Politikwissenschaftlerin und Journalistin Corinna Milborn ist Info-Chefin von PULS 4 und Moderatorin des PULS 4 News Talks „Pro & Contra“. Außerdem führt sie die politischen Interviews im aktuellen Bereich des Senders. Corinna Milborn setzt sich intensiv mit den Themen Migration, Integration, Globalisierung und Menschenrechte auseinander. Sie sieht ihren Job als Berufung und versucht Dinge nachhaltig zu bewegen, zu verändern und zu verbessern.
17.30-18.00 Pause
18.00-19.30 Panel II: Andrea Roedig & Beatrice Frasl
Andrea Roedig: Frauen – Gender – Queer
„Sex sells“ heißt eine immer gültige Regel für den Journalismus, und das macht auch „Geschlecht“ zu einem vorzüglichen Thema für die Medien. Ich gebe in meinem Statement einen kurzen Abriss der publizistisch aufbereiteten „Frauenthemen“ in Printmedien und deren Veränderung in den letzten 30 Jahren. Was wird Thema? In welche Richtung verschieben sich die Schwerpunkte? Wie verhalten sich linke- und Mainstreammedien zueinander und welchen Einfluss haben hier eigentlich die Gender Studies?
Andrea Roedig, geboren in Düsseldorf, ist freie Publizistin in Wien. Sie promovierte im Fach Philosophie, war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin; von 2001 bis 2006 leitete sie die Kulturredaktion der Wochenzeitung Freitag. Andrea Roedig schreibt für Rundfunk und Printmedien in Deutschland, Österreich und der Schweiz, vornehmlich in den Bereichen Gender, Alltagsreportage und Kulturessay. Sie ist Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift „Wespennest“ und Textchefin des österreichischen Abo-Magazins „Welt der Frauen“. Etliche ihrer Reportagen und Essays erschienen in Buchform unter den Titeln „Über alles was hakt“ (2013) und „Schluss mit dem Sex“ (2019); 2022 erscheint ihre Monografie „Man kann Müttern nicht trauen“ bei DTV.
Beatrice Frasl: Das Private und das Politische in der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie
Auf sozialen Medien werden Betroffenheitserzählungen für politischen Diskurs gehalten. Insbesondere wenn es um psychische Gesundheit geht, beginnt und endet die Debatte oftmals bei individualisierten Schilderungen der eigenen Betroffenheit in Verbindung mit Handlungsaufforderungen an andere Individuen, etwa der Aufforderung, sich bei Bedarf Hilfe zu holen. Dass diese Hilfe oftmals nicht zur Verfügung steht, und schon gar nicht allen, bleibt ebenso unerwähnt wie alle systemischen und politischen Implikationen psychischer Gesundheit. Ähnlich trägt es sich in feministischen Debatten zu: Solidarität wird durch neoliberale Identitätspolitik ersetzt, Diskurs und Argumentation durch betroffenheitsfeministischen Autoritarismus. Einzelne werden zu feministischen Superheldinnen oder Personae non gratae hochstilisiert. Social Media richtet den Blick aufs Individuum und weg vom Kollektiv.
Beatrice Frasl hat Anglistik und Amerikanistik mit kulturwissenschaftlichem Schwerpunkt und Gender Studies studiert. Sie lebt und arbeitet in Wien als Podcaster („Große Töchter“), Autorin, Kolumnistin (Ent-Störungsbericht, futter/Kleine Zeitung), freie Journalistin und Vortragende. Auf Instagram und Twitter schreibt sie schwerpunktmäßig zu den Themen Feminismus und psychische Gesundheit.
Freitag 1.10.
10-11.30, Panel III: Ferda Ataman & Andrea Seier
Ferda Ataman: Warum Medien eine Vielfalts-Revolution brauchen
Männlich, weiß, gutverdienend und akademisch gebildet. So sehen nach wie vor die meisten Entscheider*innen in Medien aus und mit ihnen auch der journalistische Blick auf die Welt. Um glaubwürdig und publikumsnah zu bleiben, muss sich das ändern. Wie, das haben die Neuen deutschen Medienmacher*innen 2021 in einem Diversity Guide für Medien zusammengefasst. NdM-Vorsitzende Ferda Ataman stellt die wichtigsten Punkte vor und lädt ein zur Diskussion. Denn eins steht fest: so weitergehen kann es nicht.
Ferda Ataman ist Journalistin, Autorin und Expertin für Diversität und Rassismus. 2019 erschien ihr Buch „Hört auf zu fragen. Ich bin von hier“ und löste mit dem Hashtag #vonhier eine Debatte über Zugehörigkeit in Deutschland aus. Bis 2020 schrieb sie die SPIEGEL-Kolumne „Heimatkunde“, seit 2021 ist sie Medien-Kolumnistin bei radioeins vom rbb. Ataman ist Vorsitzende der „Neuen deutschen Medienmacher*innen“, die sich für eine diversitätssensible Sprache und guten Journalismus im Einwanderungsland einsetzen. Für ihre Arbeit und ihr ehrenamtliches Engagement erhielt sie 2019 den Julie und August Bebel Preis für innovative und emanzipatorische Beiträge zur Politischen Bildung. Ataman lebt (gern) in Berlin.
Andrea Seier: Feminismus to go and see. Neue Sichtbarkeiten und alte Forderungen
Mein Beitrag setzt sich mit der neuen Sichtbarkeit des Feminismus aus der Sicht der Medienwissenschaft auseinander. Anhand konkreter Beispiele aus den Bereichen Spielfilm, Essayfilm, Serie und digitale Medien wird untersucht, in welcher Weise feministische Forderungen gegenwärtig aufgegriffen, neu ausgerichtet und nicht selten auch in antifeministische Narrative eingebunden werden. Um dieser – teils komplexen – Ausgangslage zu begegnen, plädiert der Beitrag schließlich für einen Perspektivwechsel: Anstatt danach zu fragen, ob digitale und/oder audiovisuelle Medien als Freund oder Feind des Feminismus einzustufen sind, müsste es eher darum gehen, ihre unterschiedlichen medialen Bedingungen und ihre jeweiligen Bezüge zu Geschlechter- und Klassenverhältnissen genauer zu bestimmen.
Andrea Seier ist Professorin für „Kulturgeschichte audiovisueller Medien“ am TFM-Institut der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Mikropolitik der Medien, Medien als Technologien des Selbst, Gender & Medien, soziale Differenz und/in Medien. Jüngste Publikationen: Mikropolitik der Medien. Berlin: Kadmos 2019; Seier, Andrea: Rotlicht im/als Filmlicht. Zur performativen Ästhetik des dokumentarischen Blicks, in: Astrid Deuber-Mankowsky, Astrid; Philipp Hanke (Hg.): Queeres Kino | Queere Ästhetiken: Dokumentationen des Prekären, Berlin; Vom Ausbleiben des Aufstiegs und der Krise als Dauer. Szenen sozialer Im/Mobilität im postmeritokratischen Kino der Gegenwart, in: Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Heft 3/21, S. 74-88 (gem. mit Stephan Trinkaus).
11.30 – 12.00: Pause
12.-13.30: Teresa Bücker: Feministischer Journalismus zwischen Ausverkauf und Radikalität
Feminist*innen streiten darüber: Wie viel Mainstream braucht Feminismus, um wirksam zu werden? Diese Frage stellt sich auch für feministische Journalist*innen und Autor*innen bezüglich der Formate und Medien, für die sie arbeiten oder in denen sie ihr Wissen vermitteln. Teresa Bücker spricht in ihrem Vortrag über feministische Strategien für Journalismus und seine Rolle für gesellschaftlichen Wandel.
Teresa Bücker arbeitet als Journalistin und Autorin zu gesellschaftspolitischen Fragen der Gegenwart und Zukunft. Sie schreibt die Kolumne „Freie Radikale“ für das Süddeutsche Zeitung Magazin und moderiert das RBB-Format „Jetzt mal konkret“. Bis Juni 2019 arbeitete sie als Chefredakteurin des Onlinemagazins EDITION F und wurde 2017 als „Journalistin des Jahres“ ausgezeichnet sowie 2019 erneut in der Kategorie „Kultur“. https://teresabuecker.de/
13.30-15.00 Mittagspause
15.00-16.30 Workshops
(Anmeldung bitte unter: anmeldung@ma57.wien.gv.at)
- 1.Workshop: Frauennetzwerk Medien: Räuberinnenleiter machen (Workshop findet im Depot statt)
- 2. Workshop FH: Jungjournalistinnen stärken (Online-Workshop)
- 3. Workshop. Women on Air: Feminismus und Radio(machen) (Online-Workshop)
Frauennetzwerk Medien: Räuberinnenleiter machen
Feminismus – uncool, überholt und unnötig im 21. Jahrhundert? Die gläserne Decke, Männerseilschaften, Sexismus in den Medien – alles Litaneien, die der Vergangenheit angehören? Das Frauennetzwerk Medien beantworten solche Fragen mit einem klaren, deutlichen: Nein! Wie feministisches Empowerment unter Frauen, Vernetzung und sich die Räuberinnenleiter machen aussehen können, erarbeitet Martina Madner, Redakteurin bei der Wiener Zeitung und Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien, mit dir.
Mag.a Martina Madner, Redakteurin bei der Wiener Zeitung und Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien, Autorin von „Bevor der Tod uns scheidet. Frauen, die sich von Gewalt in der Familie befreit haben“ und Moderatorin – ehemals leitende Redakteurin vom feministischen Magazin an.schläge, schreibt auch heute vorzugsweise zu Themen, die Frauen beschäftigen. Twitter @martinamadner
Das Frauennetzwerk Medien ist ein überparteiliches Netzwerk von Journalistinnen und Medienfrauen in Wien. Es wurde vor über 20 Jahren gegründet, um Frauen bei ihrer Arbeit in und mit den Medien zu stärken.
Der Weg in den Journalismus
Praktikum über Praktikum absolvieren, sich als freie Journalistin selbstständig machen oder gar sein eigenes Medium gründen? Was ist der richtige Weg in den Journalismus und wie etabliert man sich? Johanna Hirzberger, Gründerin der feministischen Radiosendung Femality, lädt drei Journalistinnen aus unterschiedlichen Generationen dazu ein, aus dem Nähkästchen zu plaudern. Wie war ihr Weg in den Journalismus? Was muss man können und was kann man lernen? Über die Bereiche TV, Print/Online und Radio hinweg sprechen wir über konkrete Tipps. So können in einer entspannten Atmosphäre Fragen beantwortet werden, die im redaktionellen Alltag selten Platz finden.
Johanna Hirzberger, MA MA, ist Redakteurin und Moderatorin bei Radio Radieschen sowie freie Autorin bei Ö1. Sie erhielt den Nachwuchspreis für Journalismus von der FH Wien der WKW, den Ö1 Nachwuchspreis “moving radio”, wurde heuer unter die “30 unter 30” gewählt und ist für den Prix Europa 2021 in der Kategorie “Radio Documentary” nominiert.
Radio Radieschen ist der Ausbildungssender der FH Wien der WKW. Hier werden Studierende für eine Karriere im Qualitätsjournalismus ausgebildet.
Feminismus und Radio(machen)
Die Women on Air berichten in ihrer Sendereihe Globale Dialoge über Frauen*bewegungen weltweit, *feministische, entwicklungspolitische und transkulturelle Debatten, Frauen*arbeits- und Lebensrealitäten und globale Machtverhältnisse. Im Webinar soll über Hörfunkjournalismus reflektiert werden: Was bedeutet feministisches Radiomachen in der Praxis? Welche Hindernisse/Chancen bieten Frauen*redaktionen? Wie können wir „andere“ Lebens- bzw. Geschlechterrealitäten hörbar machen?
Tania Napravnik arbeitet als multimediale Journalistin (Online, Radio und Print) vorwiegend zu den Themen transnationale Geschlechterverhältnisse, soziale Bewegungen, kulturelle Praxen und Afrika. Bei Radio Orange ist sie die Projektkoordinatorin der „Women on Air – Globale Dialoge“. Mehr Informationen unter: https://www.torial.com/tania.napravnik & https://noso.at/
Die „Women on Air“ gestalten seit 2005 die *feministisch, entwicklungspolitische Sendereihe „Globale Dialoge“. Frauen* als Radiomacherinnen, Expertinnen* und Interviewpartnerinnen* gestalten die Sendungen in Form von Berichten zu aktuellen Veranstaltungen, Interviews, Live-Sendungen mit Studiogästinnen* und vielem mehr. Die Sendereihe „Globale Dialoge“ ist ein Medienprojekt der Zeitschrift Frauen*solidarität und dem Freien Radio Orange 94.0 in Wien und wird von der Austrian Development Agency gefördert.
16.30-17.00 Pause
17.00-19.00 Podiumsdiskussion II:
Der Kampf mit dem Algorithmus: Feminismus im Netz
Mit Noura Maan, Teresa Bücker, Lea Susemichel
Moderation: Beate Hausbichler
Noura Maan: Noura Maan studierte Geschichte und ist seit 2014 beim Onlinemedium und der Tageszeitung DER STANDARD tätig, zunächst im Ressort Außenpolitik/International. 2016 und 2017 veröffentlichte sie mehrere investigative Recherchen über rechte Netzwerke im Rahmen eines von der Volkswagenstiftung geförderten Projekts. Mittlerweile ist sie auch im frauenpolitischen Ressort dieStandard aktiv und seit 2019 Chefin vom Dienst (online). Anfang 2019 wurde sie für ihre journalistische Arbeit mit dem Jungjournalistinnenpreis des Frauennetzwerks Medien ausgezeichnet.