Ein Kommentar von LEONIE KAPFER
Was ist eigentlich los mit dem heterosexuellen Geschlechtsverkehr? Wie kann es sein, dass Männer wie Strauss-Kahn, Assange und Kachelmann denken, sie hätten einvernehmlichen Sex, obwohl ihr Gegenüber das ganz anders sieht? Wer eine Antwort auf diese Frage will, muss sich genauer mit dem Konzept „Konsens“ beschäftigen.
Unsere heutige Idee von einvernehmlichem Sex beinhaltet einzig die Abwesenheit eines Neins. Wer nicht Nein sagt, meint Ja. Schweigen wird so ungewollt zur Zustimmung. In dieser Vorstellung existieren aber zahlreiche Grauzonen. Was tun, wenn ein/e SexualpartnerIn nicht in der Lage ist, ein Nein zu formulieren? Sei es, dass sie unter Drogeneinfluss steht oder andere Umstände eine verbale Kommunikation verhindern.
Was bloßes „Nein heißt Nein“ in der Praxis bedeutet, zeigt etwa ein erschütternder Fall in Paderborn. Dort hat ein 48-jähriger Mann über Jahre hinweg eine psychisch kranke Frau vergewaltigt. Der Richter sprach den Mann jedoch frei, da sein Opfer keinen Widerstand geleistet hatte.
So wichtig der Slogan „Nein heißt Nein“ auch war und ist – um wirklich konsensuellen Sex zu haben, bedarf es mehr. „Bevor ich wusste, was passiert, war er in mir. Kein Vorspiel, keine Warnung, kein Konsens. Es tat weh und weher, und es hörte auch nicht auf zu schmerzen, und selbst heute tut es noch weh, wenn ich daran denke, dass ich damals zu schüchtern und zu verstört war, um Nein zu sagen.“ So beschreibt US-Comedian Margaret Cho ihr erstes Mal. Ein Einzelfall ist diese Geschichte mit Sicherheit nicht. Grenzüberschreitungen dieser Art passieren immer wieder, und die Schuld wird letztlich den Frauen gegeben, denn sie hätten ja Nein sagen können. Unsere angebliche sexuelle Befreiung ist auf ein Nein zusammengeschrumpft.
Für Frauen meiner Generation ist aber nichts schwieriger, als zuzugeben, dass es mit dem Sex doch noch nicht so emanzipiert läuft, wie wir es uns wünschen. Zu tief sitzt „Sex and the City“-Samanthas Versprechen „Sex wie ein Mann haben zu können“. Auch wollen wir lieber „herumvögeln“ wie Helen Memel aus Charlotte Roches „Feuchtgebiete“, statt uns zu fragen, was da nicht stimmt.
Aber wir können nicht ewig davonlaufen, denn das Patriarchat schlummert auch in unseren Betten und mit ihm totgehoffte Rollenbilder.
Andrea Roedig hat demnach vollkommen Recht, wenn sie in einem „Standard“-Artikel („Workout für die Klitoris“) fordert, Feministinnen sollten das Thema Sex zurück auf ihre Agenda holen. Denn von einer sexuellen Befreiung der Frau kann auch heute nur geträumt werden.
Fangen wir also beim Thema Konsens an. Was ich damit meine, ist wirklich einvernehmlicher Sex, bejahender Sex.
Unsere gängige Vorstellung von Sexualität als Penetration stößt sich jedoch mit dem Prinzip Konsens. Immer noch hinken wir der antiquierten Idee nach, Sex käme mit nur einem aktiven Part, dem männlichen, aus. Aktive Teilnahme der Frau ist für unser Verständnis von Sex nicht zwingend notwendig. Die Frau kann in Passivität verharren, ihre Zustimmung ist einzig die Abwesenheit eines Neins.
Wie absurd diese Vorstellung ist, wird durch einfache Vergleiche klar. Würden wir sagen, wir haben mit einer Person getanzt, wenn diese nur im Raum neben uns stand? Oder würden wir sagen, wir haben gemeinsam musiziert, wenn aber nur wir es waren, die ein Instrument gespielt haben? Wohl eher nicht.
Sex muss also wie alle anderen gemeinschaftlichen Tätigkeiten auch als etwas verstanden werden, das aktive Teilnahme aller Involvierten verlangt. Sex ist nicht Penetration, sondern Zusammenspiel.
Und um das zu erreichen, sollten wir endlich eine Sprache für unsere Sexualität finden. Denn Konsens will erfragt werden. Nur wenn ich mein Gegenüber frage, ob es etwas ebenfalls will, kann ich ein Ja zur Antwort bekommen. Und nur ein Ja kann Konsens herstellen.
Nur Ja heißt Ja!
16 Kommentare zu „an.sage: Nur Konsens ist Sex“
Liebe Leonie Kapfer,
Ihr KOmmentar ist so was von gar nicht meiner Meinung über das Thema Sex:
Ich bin der Meinung als heten Frau auf jeden fall ein Aktiven Part beim Sex zu übernehmen. Und Männer wollen auch Frauen die im Bett aktiv sind und sagen was sie wollen. Zu mindestens, die die ich treffe.
Und finde Sie nicht, das wir Heten selber entscheiden sollten, was mit unserem Sex los ist? Vielleicht finden Frauen es ja auch schön mal Passiv penetriert zu werden und sich einfach fallen zu lassen.
Statts Ja oder Nein zu sagen sollten man sagen was man will und offen und ehrlich über sein Sex und sein Vorlieben reden, sowohl Heten wie Homos. Weil da ist das auch nicht immer Einvernehmlich.
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Wie soll das aussehen? Soll jeder Mann, nachdem man sich umarmt und geküsst hat und sich gerade am ausziehen ist, sich nochmal schriftlich und dokumentenecht bestätigen lassen, dass die Frau wirklich Sex will?
Dass Einvernehmlichkeit für Sex Grundvoraussetzung ist, das ist klar. Kommunikation passiert verbal und nonverbal. An beidem kann man in der Regel erkennen, ob der Partner das selbe Ziel hat – oder es vehement ablehnt.
Wer dagegen seine Mitmenschen überrumpelt und bloßes Nicht-Abwehren als Zustimmung auffasst, der riskiert tatsächlich, ihnen etwas anzutun, was diese nicht möchten. Das ist dann zwar keine physische Gewalt – kann aber psychische Gewalt sein.
Aber wo sind bitte die Beweise der Autorin, dass das in den drei namentlich aufgeführten Fällen so war? Die Indizien reichen ja anscheinend, die drei genannten Menschen namentlich in eine bestimmte Ecke zu stellen.
Und warum soll diese Pflicht, eine aktive Zustimmung einzuholen, nicht für Frauen gelten? Dürfen Frauen (auch z. B. Vorgesetzte) Männer einfach bedrängen?
Ich habe den Eindruck, die Autorin vorverurteilt sämtliche Männer. Dabei gibt es immer wieder auch Fälle, in den Frauen aus Geldgier, um Aufmerksamkeit zu bekommen oder um einem Ex-Partner zu schaden, eine Vergewaltigung behaupten. Und wenn ich die Autorin richtig versteht, sagt sie nun, dass all diese Männner verurteilt werden müssen, weil sie ja nicht beweisen können, dass der Sex einvernehmlich war. Ganz groß.
Feminismus ja, Gleichberechtigung ja, Einvernehmlichkeit ja – aber keine Vorverurteilungen, keine Totschlagargumente und keine Ungerechtigkeit.
Ich möchte bei allem gefragt werden wo liegt das Problem?egal ob ich mit jemandem im Bett liege und schon mitten im Sex bin kann ich es mir jederzeit anders überlegen und sagen ich will doch nichtmehr und dann hast du als Mann aufzuhören und nur weil ich vorher mal ja gesagt habe muß das nicht 10 Minuten später immernoch ja sein
Konsens ist aber mehr als “Nur ja heißt ja.”
Mit so einem simplen Sruch, der hohe Hürden an die Sexualpartner stellt mach tu ich doch niemandem einen Gefallen.
Gerade Teenies, denen Sex vielleicht eh schon peinlich ist, stell ich doch mit du musst bei jedem Schritt nachfragen, noch größere Hürden.
Das Motto müsste doch viel mehr in die Richtung “Sex ist nur, wenn’s darum geht, dass es beiden gefällt.” gehen.
So wie es hier steht klingt immer der Unterton mit, dass alles ok ist, wenn man vorher um Erlaubnis gefragt (und bekommen) hat.
Das ist aber eher Sex nach Gesetzbuch als Sex um des Spaßes willen und eigentlich nicht Sinn des Ganzen. Wenn das Motto ist, dass es beiden gefällt, dann kann ich nämlich auch verlangen, dass man sich darüber Gedanken macht, was einem selbst und dem Partner gefällt.
Ich versteh euer Problem mit Nein heißt Nein. Aber Ja heißt Ja finde ich eine schlechte und langweilige Verbesserung.
Margaret Cho ist da eigentlich ein gutes Beispiel, Menschen, vor allem Mädchen, sollten einfach keinen Sex haben, wenn sie nicht begriffen haben, dass es darum geht, dass es ihnen gefällt und beiden Spaß machen muss.
Wer das verinnerlicht hat, der kommt vermutlich auch viel seltener in Situationen in dener er überhaupt nein sagen muss und hat dann vermutlich auch weniger Schwierigkeiten damit.
@ ane watzon
Ich finde Ihre Andeutungen betreffs Frau Kapfers Sexualleben ziemlich unpassend. Bei dem Thema, das sie anschneidet, geht es weder um eine Abwertung Ihres persönliches Sexuallebens, noch um “Homo oder Hete sein.” Es geht darum, dass Frauen im gesellschaftlichen Diskurs (und vor allem im rechtlichen Zusammenhang, wohlgemerkt) über diese Schweigen-heißt-Ja-Fiktion zum Objekt gemacht werden, über das man straflos verfügen kann, wenn einem nicht gerade schärfster Widerstand entgegenschlägt. Ich finde das eine sehr gute Beobachtung eines realen Problems gerade in der gesamtgesellschaftlichen Rechtsauffassung.
Hier geht es eben nicht nur darum, was Sie persönlich für Erfahrungen mit Ihren konkreten Bettgefährten gemacht haben, oder vielleicht Frau Kapfer, oder ich, oder sonstwer. Hier geht es um eine systemische Schieflage darüber, wie bestimmte sexuelle Annäherungen STRAFRECHTLICH UND GESELLSCHAFTLICH BEWERTET werden.
Ansonsten glaube ich, sind Sie und Frau Kapfer inhaltlich gar nicht so weit voneinander entfernt. Sie beide sind schließlich der Meinung, dass Sex aktiv gewollt werden muss, damit er schön ist (bzw damit es überhaupt Sex ist und kein Übergriff).
@ Leonie Kapfer
Vielen Dank für den Artikel!
Liebe_r ane watzon,
ich verstehe Leonie Kapfers Artikel _nicht_ so, dass Sex Penetration ausschließen solle, sondern vielmehr dass Penetration nicht als Ficken eines Objekts verstanden werden soll. @Leonie Kapfer: Falls ich das missverstehe, bitte ich um Rückmeldung. Danke.
Seitdem ich eine Phase furchtbar niedrigem Selbstwertgefühls hinter mir habe dachte ich sehr viel über Konsens, Vergewaltigung und Ausnutzen nach.
Ich habe als Schwuler in dieser Zeit viel Sex gehabt den ich nicht ganz wollte, aber als alternative zur Einsamkeit mitgemacht habe.
Dabei habe ich an eigenem Leib erfahren das man seine Grenzen selber verteidigen muss. Man muss es!
Ich habe darüber nachgedacht ob meine Sexpartner nicht merken wie es mir geht, ob sie ausnutzen das ich zu allem ja sage – ich werde es niemals wissen können, den das Verhalten von jemandem der es nicht merkte und jemandem der es ausnutzte unterscheidet sich empirisch nicht.
Keiner hat bei mir Gewalt angewand und hätte ich nicht gemacht was ich nicht wollte, hätte ich nein gesagt, auch wenn ich dann vielleicht wieder allein gewesen wäre, dann hätte ich mir Gutes getan.
Darum sage ich: Die Lösung bei dem hier beschriebenem Problem liegt bei den Frauen!
Den Mann für sein Verhalten in Situationen, in dennen die Frau bei Bewustsein war aber nicht für sich selbst einstand, zu beschuldigen böswillig und nicht unwissend gehandelt zu haben, macht das Unglück nicht ungeschehen.
Ich zweifle nicht daran das man in vielen Fällen den Jungs und Männer zumindest den Vorwurf machen kann unsensibel zu sein und sich ausschließlich forsch auf ihre Wünsche konzentriert zu haben, doch das einzige was in diesen immer passieren könnenden Situationen hilft ist das Nein einer selbstbewussten Frau die nichts mitmacht was sie nicht möchte.
Das Ziel sollte sein Mädchen und Frauen (und ausserhalb der engen Grenzen des hier dargestellten Problems alle Menschen) zu so selbstbewussten Menschen zu machen das sie nicht nur an der Käsetheke sagen “Nein, das Stück ist mir zu groß.” sondern auch im Bett einfach nur tun was sie auch wollen.
Ich habe selbst gelernt, man muss für sich einstehen!
Ich glaube kaum, dass die Idee Konsens ist, dass Konsens unnötig erscheint. Strauss-Kahn, Assange und Kachelmann werden nirgendwo, von keinem als Vorbilder gesehen.
An einigen der Kommentare ist meiner Ansicht nach einiges sehr problematisch.
“Menschen, vor allem Mädchen, sollten einfach keinen Sex haben, wenn sie nicht begriffen haben, dass es darum geht, dass es ihnen gefällt und beiden Spaß machen muss.” sowie
“Das Ziel sollte sein Mädchen und Frauen (und ausserhalb der engen Grenzen des hier dargestellten Problems alle Menschen) zu so selbstbewussten Menschen zu machen das sie nicht nur an der Käsetheke sagen “Nein, das Stück ist mir zu groß.” sondern auch im Bett einfach nur tun was sie auch wollen.”
verschieben das Problem komplett zu den nachteilig Betroffenen. Das kann es doch irgendwie nicht sein. Der Artikel bezieht sich doch darauf, dass nichtkonsensualer Sex PRAKTISCH vorkommt, auch wenn kein “Nein” artikuliert wurde, und dass das vermieden werden soll. Und daran sind doch nicht alleine diejenigen Schuld, denen dass “Nein” nicht gelingt. Wie kann das denn jemand in Ordnung finden, wenn jemand mit einer anderen Person was anstellt, was die nicht will?
Ich habe schon häufiger erlebt, dass es sozial in Ordnung scheint, absichtlich und vorsätzlich Betrunkene (gleich welchen Geschlechts) “abzuschleppen” und sich deren alkoholisierten Zustand strategisch zunutze zu machen. Das ist nicht in Ordnung! Und die Schuld den Betrunkenen zuzuschieben, ist doch eine totale Umkehrung der Verantwortung!
Dass ein “Ja” auch anders als verbal geäußert werden kann, ist klar. Und dass es wünschenswert ist, bezüglich Sexualität Artikulationsfähigkeit zu fördern.
Aber es sind jawohl alle Beteiligten dafür verantwortlich, dass Sexualität zu einer für alle schönen Sache wird! Und deswegen sollte Zustimmung in jedem Fall eingeholt werden. Und so ein Quatsch, zu unterstellen, das müsse “schriftlich” oder sonstwie erfolgen, das wurde doch nie behauptet.
@Rina “[Die Kommentare] verschieben das Problem komplett zu den nachteilig Betroffenen. Das kann es doch irgendwie nicht sein. Der Artikel bezieht sich doch darauf, dass nichtkonsensualer Sex PRAKTISCH vorkommt, auch wenn kein “Nein” artikuliert wurde, und dass das vermieden werden soll.”
Nimm doch z.B. den Fall von Cho. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie nicht Sex haben wollte. Sondern nur nicht so, nicht ohne Vorspiel, ohne das es ihr gefällt.
Ich kann natürlich jetzt von allen Männern verlangen, dass sie so etwas nie wieder tun. Sollte man auch, aber das ist zu einseitig. Damit bleiben Frauen nämlich weiterhin die Opfer, die auf den guten Willen der Männer angewiesen sind.
Aber genau die Fälle, wo man Sex mit dem gegenüber nicht prinzipiell ablehnt, sondern möchte das es gut wird, kann ich drastisch senken, wenn Frauen für ihre Lust einstehen und sie einfordern.
Ja, es braucht auch Aufklärung darüber, dass stark besoffene Menschen vermutlich nicht wirklich in der Lage sind Sex zuzustimmen und das man es dann lassen sollte/muss. Und das Alkohol nicht das einzige ist, was den gegenüber vielleicht in eine Lage versetzt nicht wirklich zustimmen zu können.
Aber es gibt auch genau die Fälle wo man zwar prinzipiell zustimmt, aber nich so auf die Art und Weise. Und genau diese Fälle kann ich drastisch reduzieren, wenn jeder in der Lage ist für sich und seine Lust einzustehen. Und genau das muss ich von Frauen verlangen bzw. ihnen beibringen. Es gab doch genug Studien, wo es darum ging, das weibliche Teenies ihr erstes Mal nicht wegen sich sondern wegen ihres Freundes oder ihres Freundeskreises hatten. Und genau da liegt das Problem. Wenn ich nicht wegen mir und meinem Spaß Sex habe, bin ich vermutlich auch weniger in der Lage dafür (und für mich) einzustehen.
Das ganze hat doch auch auf Auswirkungen auf Männer. Wenn Männer Sex mit einer Frau hatten, die ihren Spaß eingefordert hat, werden sie das bei der nächsten Frau nicht gleich vergessen haben und darauf Rücksicht nehmen.
Ich mag es nicht mich als Opfer der Männer zu sehen, die aufhören müssen unsere Bedürfnisse zu ignorieren oder gar zu verletzen. Jeder Sex, den wir mit einem Mann haben, wo wir auf unsere Bedürfnisse bestehen, kommt vermutlich der Frau nach uns zu gute. Ich möchte mich nicht drauf verlasen müssen, das Männer lernen, das Frauen beim Sex nicht nur dazu da sind um ihren Penis irgendwo reinzustecken. Mir gefällt diese Ohnmachtsposition nicht. Ich möchte, das wir uns untereinander ermutigen für unsere Bedürfnisse und unsere persönlichen Grenzen einzustehen.
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Ich finde es schade, dass die aufregenden guten Seiten am Konsens aus dem Blick geraten. Also die guten Seiten jenseits moralischer Normen. Ich weiß, dass Konsens Spaß machen kann. Es geht ja nicht darum, stundenlang zu reden, sondern darum herauszufinden, was der_dem anderen gefällt. Natürlich geht es prinzipiell um Grenzen. Dabei kommt man doch aber nebenbei auch auf phantastische Gleise, die zuvor versperrt waren. Ist doch super, oder? Wie ein Konsensgespräch angenehm geführt werden kann, ist hier zu finden:
http://wirliebenkonsens.wordpress.com/was-ist-konsens/#praktisch
Also ich finde Konsens großartig, und überhaupt nicht einschränkend sondern eher bereichernd.
Als Mann habe ich diesbezüglich das Glück, dass ich selbst eher Frauen sexuell attraktiv finde, die etwas Initiative ergreifen (nicht aber extrem dominant). Leider ist es nicht ganz so einfach, denn oft empfindet man/frau eine Situation erst im Nachhinein angenehmer oder beklemmender. Bei Leuten, die extremere Sexualität praktizieren, beispielsweise SM, habe ich gehört, dass es manchmal nicht beiden Partnern vollkommen klar ist, ob ein “Nein” jetzt zu einem Rollenspiel gehört oder tatsächlich “Nein” bedeuted. (habe selber diese Erfahrungen nicht gemacht). Ich glaube nur zu wissen, dass Sexualität nicht homogen gleichgeschaltet funktioniert und sehr vielfältig ausgeprägt sein kann.
Was ist wenn man/frau nur die passive Sexualität als stimmulierend empfindet? In dem Fall müsste vorher ein MetaKonsens herschen, wo deklariert wird, was die sexuelle Art ist und dazu ist Sexualität noch immer zu tabuisiert.Fakt ist leider, dass viele Männer noch immer eigenartig reagieren, wenn frau auch nur sagt, dass sie auch nur irgend eine Kleinigkeit beim Sex gestört hat, insgesamt der Sex aber OK war.
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Hallo, die Website gefällt mir richtig gut. Vor allem das Thema: Nur Konsens ist Sex, finde ich wirklich großartig!
Danke dafür und liebe Grüße.