arbeitsfragen in allen lebenslagen
Ich habe einen kleinen Spleen: Ich betrachte manchmal gerne die Zahlen auf meinem Sparkonto. So Dagobert-Duck-mäßig beruhigen sie mich irgendwie. Nicht dass ich jetzt einen Geldspeicher voll Geld hätte: Seitdem ich arbeite, und das sind mittlerweile acht Jahre, habe ich, wenn es irgendwie ging, Geld auf die Seite gelegt. Nicht weil ich Sparsamkeit als eine Tugend ansehe, sondern als Sicherheit. Im alljährlichen Sommerloch, das vor allem Freelancer_innen betrifft und wo am Ende des Monats manchmal doch nur 300 Euro heraus gekommen sind, ist der Polster dann auch regelmäßig wieder zusammengeschmolzen. Ebenso bei Krankheiten oder wenn die Steuer was von mir haben wollte. Derzeit verdiene ich einen fixen Betrag, der regelmäßig auf meinem Konto einlangt. Somit gibt es weniger Schmelzzeiten. Aber immer noch verschiebe ich Beträge, die mir entbehrlich erscheinen, auf das Sparkonto.
Meine paar Zahlen geben mir ein Gefühl der Sicherheit. Was lächerlich ist, denn sollte ich länger arbeitslos sein oder krank, wäre das Geld in kürzester Zeit weg. Ich kann auch nicht viel damit machen: So viel, um zum Beispiel eine Wohnung zu kaufen, werde ich in hundert Jahren nicht verdienen. Vielleicht könnte ich mir ein Auto gebraucht kaufen – aber ich brauche keins, und die fortlaufenden Kosten würden den Betrag auffressen, den ich pro Monat verschieben kann. Fonds und Veranlagung? Pfff – nein danke. Dann lieber Zahlen anschauen und wissen: Im Notfall kann ich sofort darauf zugreifen.
Die Seite binichreich.at verrät, wie man im Vergleich zu anderen finanziell so dasteht. Meine Selbsteinschätzung war: regelmäßiges Einkommen, bisschen was gespart, keine Schulden – ich lebe sicher so knapp in der Mitte der Reichen und Armen in Österreich. Aber siehe da: Ich befinde mich im unteren Drittel. Denn hast du kein Haus, keinen Schmuck, keine Wertanlage oder kein Auto, dann hast du nichts. Und da bewegt sich auch wenig: Denn Vermögen wird in Österreich extrem niedrig besteuert. Arbeit dafür sehr hoch.
Irmi Wutscher empfiehlt www.binichreich.at (internationale Version) und das Youtube-Video „Wie reich ist Österreich“.