Sie hätte nie eine andere Vulva gesehen und daher auch nicht gewusst, wie weibliche Genitalien aussehen (sollen), schreibt Megumi Igarashi (*1972 in Tokio) auf ihrer Website. Igarashi nahm dies zum Anlass, Abdrücke ihrer Vulva anzufertigen, und inszenierte diese als kunstvolle Dioramen – wofür sie heftige Kritik von konservativer Seite erntete. Davon angespornt machte die Bildhauerin und Manga-Zeichnerin es sich zur Aufgabe, weibliche Genitalien in Japan zu enttabuisieren. Im Jahr 2014 wurde sie zweimal verhaftet, da ihre Werke gegen das japanische Sittengesetz verstoßen würden. Igarashi wurde zu einer Geldstrafe verurteilt – der Prozess sorgte international für Aufsehen. Zuletzt war die Künstlerin im Dokumentarfilm „#FemalePleasure“ der Schweizer Regisseurin Barbara Miller zu sehen.