Marlene Dietrich (27.12.1901–06.05.1992) war Grande Dame und eine Ikone der Lesbenbewegung zugleich. Sie zeichnete sich aber nicht nur durch ihre androgynen, stilprägenden Hosenanzüge aus, sondern auch durch ihre klare antifaschistische Haltung – während des Nationalsozialismus engagierte sie sich für deutsche Regime-GegnerInnen in Paris. Dietrich nahm 1939 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an und galt damit in Deutschland als „Volksverräterin“. Nachdem sie 1960 bei einem Konzert mit Eiern beworfen wurde, sagte sie: „Angst? Nein, ich habe keine Angst. Nicht vor den Deutschen. Nur um meinen Schwanenmantel, aus dem ich Eier- oder Tomatenflecken kaum herausbekommen würde – um den habe ich etwas Angst.“