Hermila Galindo (1886-1954) war eine mexikanische Feministin und Schriftstellerin. Sie kritisierte die katholische Kirche und forderte radikale feministische Reformen in Bildung und Gesellschaft, setzte sich für schulischen Sexualkundeunterricht, das Frauenwahlrecht und das Recht auf Scheidung ein. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wuchs sie bei ihrer Tante auf. Mit 13 Jahren unterrichtete sie Kinder in Stenografie und Schreibmaschine. 1911 zog sie nach Mexiko-Stadt und gründete 1915 die feministische Zeitschrift „La Mujer Moderna“, in der sie Gleichstellung, Bildung und sexuelle Selbstbestimmung forderte. Sie arbeitete eng mit dem mexikanischen Revolutionär und Politiker Venustiano Carranza zusammen, der von 1914 bis 1920 Staatspräsident von Mexiko wurde. 1917 kandidierte sie auch selbst für ein Abgeordnetenmandat, erhielt die Mehrheit der Stimmen, durfte das Amt aber aufgrund des fehlenden Frauenwahlrechts nicht antreten.
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