„Und, wie war es?” Eine Frage, die Freundinnen oft stellen.
„Geht so.” Leider, eine häufige Antwort darauf. Begleitet von entschuldigend zuckenden Frauenschultern, die es akzeptiert haben, dass die Chancen für einen Orgasmus bei heterosexuellem Sex nicht allzu hoch stehen.
„Warum bist du nicht einfach gegangen?” Wow, okay, was?!
Diese Frage hatte mir noch niemand gestellt. Einfach aufstehen und gehen? Was für ein radikales Konzept. Da las und sprach ich seit Jahren von Feminismus, aber sowas ist mir nie in den Sinn gekommen. Obwohl ich zumindest theoretisch weiß, dass man es sich auch mitten im Sex anders überlegen kann. Wieso eigentlich?
Vielleicht, weil ich seit Jahrzehnten von (gefakten) weiblichen Orgasmen lese und Frauenmagazine alle möglichen Stellungen und Tricks anbieten, dabei aber nie erwähnen, dass Gehen auch eine Option ist. Vielleicht hat mich die Gesellschaft zu einer passiven Person erzogen, die Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt, um männliche Egos zu schonen. Wahrscheinlich ist es das ganze Sexismus-Paket.
Als mir meine Freundin also erzählt, dass sie einfach geht, wenn es ihr nicht gefällt, fühle ich mich geradezu erleuchtet. Am liebsten würde ich jede Frau, die ich sehe, fragen, ob sie schon Bescheid weiß oder es gar schon mal gemacht hat.
Da ich aber schlecht eine Fremde an der Haltestelle fragen kann, richte ich die Frage an dich. Stehst du auf und gehst?
ROSA schreibt Artikel und Kolumnen, um ihre wahre Leidenschaft, das Erstellen von Instagram-Stories, zu finanzieren.
positionswechsel: Es ist dir kein Knochen gebrochen!
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