Die Veröffentlichung einer neuen Platte bedeutet immer auch, für Rede und Antwort zur Verfügung stehen – nicht zu müssen, aber immerhin zu sollen. Es ist wieder einmal ein zweischneidiges Schwert, denn zum einen ist es natürlich schön, wenn sich jemand für das neue Werk interessiert, zum anderen jedoch muss ich mancherlei sonderbare Fragen über mich ergehen lassen. Welche Relevanz die Antworten auf die Fragen „warst du ein braves Kind “, „welche Obstsorten magst du am liebsten“ oder „findest du Österreich schön“ im Kontext meines Musikmachens nun wirklich haben, erschließt sich mir nicht, auch bezweifle ich stark, dass es da draußen Menschen gibt, denen mit diesen Informationen tatsächlich geholfen ist. Aber da muss ich durch. Und so manche/r LeserIn/HörerIn dann wohl auch. Retten kann ich mich in solchen Situationen, indem ich zeitgleich in meinem Kopf ein Parallelinterview gebe, in dem all meine Traumfragen gestellt werden, auf die ich entsprechende Traumantworten gebe, die vor Witz, Charme und Intelligenz nur so sprühen und alle entzückt zurücklassen. „Huuuhhhuu! Hallo! Frau Luzia, noch da? Ich fragte, welchen Sport Sie in Ihrer Freizeit am liebsten verüben?“ – Au weh!
Clara Humpel betreibt seit 2006 ihr Plattenlabel Asinella Records, macht selbst unter ihren Vornamen Clara Luzia Musik und veröffentlichte dieser Tage ihr neues Album „Falling into place“.